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Pflanzen kennen und so mehr über den Boden wissen

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Wer Zeigerpflanzen kennt, kann daraus wichtige Informationen gewinnen: zum Beispiel über den pH-Wert, Nährstoffgehalt und Verdichtungen. Dieses Wissen soll bei Entscheidungen zur Nutzungsart und -intensität einer Fläche helfen, heisst es in einem soeben publizierten Buch.

Das Buch Almpflanzen richtet sich besonders an die landwirtschaftliche Praxis im Alpenraum. Foto: FiBL, Simona Moosmann

Die Pflanzenportraits geben umfangreiche Informationen zu den im Buch aufgeführten Pflanzenarten. Foto: FiBL, Simona Moosmann

In seinem in Österreich erschienenen Buch «Praxisführer Almpflanzen» geht der Autor Andreas Bohner auf rund 60 Zeigerpflanzen im Alpenraum ein und erklärt ihre Bedeutung für die landwirtschaftliche Praxis.

Das einleitende Kapitel gibt stark verdichtet wichtige Hintergrundinformationen zu Klima Pflanzengesellschaften, Boden und Regulierungsmassnahmen wieder. Der Einstieg in das komplexe Thema bietet schnell einen guten Überblick über die wichtigsten Umweltfaktoren im Alpenraum.

Ein bestehendes Grundwissen im Bereich Boden und Klima hilft jedoch sicher dabei, den Ausführungen folgen zu können, zum Beispiel zu den Bodentypen. 

Hilfreiches Wissen und kritischer Blick

Spannend sind die Hinweise bestimmter Pflanzengesellschaften auf Nährstoffgehalte. So heisst es zum Beispiel, dass Rot-Schwingel-Straussgraswiesen besonders mangan – und zinkreiches Futter liefern.

Aufschlussreich ist auch der kritische Blick auf den Umgang mit sogenannten unerwünschten Almpflanzen. Der Autor hinterfragt eine blinde Wertung und gibt Tipps zur Entscheidungsfindung, wann eine Bekämpfung sinnvoll sein kann. Das macht Lust auf mehr und ein paar weitere Ausführungen wären sicher spannend gewesen.

Pflanzenportraits im Mittelpunkt

Im Kernteil des Buchs stehen die Portraits von typischen Alppflanzen. Die einzelnen Arten werden mit Fotos und teilweise mit Zeichnungen vorgestellt. Die Bestimmungsmerkmale sind einleitend erklärt. Sie werden ergänzt durch Standortsansprüche, Pflanzengesellschaften, Zeiger- und Futterwert und mehr.

Immer wieder stellt der Autor einen Bezug zu alten Sprüchen und Überlieferungen her, was spannend ist und zeigt, wieviel wertvolle Information in altem Wissen enthalten ist.

Pflanzen finden kann schwierig sein

Ein bisschen schwierig ist es, die jeweilige Pflanze zu finden. Sie sind im Inhaltsverzeichnis unterteilt in Gräser, Kräuter und Zeigerpflanzen und nicht alphabetisch aufgeführt. Diese Unterscheidung erschliesst sich nicht mühelos und die Suche nach einer konkreten Art ist dadurch erschwert.   

Für die landwirtschaftliche Praxis

Das Buch kann sehr hilfreich dabei sein, die wichtigsten Zeigerarten auf den eigenen Flächen zu identifizieren und als Informationsquelle zu nutzen. Alle wichtigen Hinweise zur Bestimmung, zum Futter- und Zeigerwert sind für jede Art gebündelt dargestellt und daher schnell und unkompliziert anzuwenden.

Der Fokus des Buchs liegt auf der landwirtschaftlichen Nutzung von Alpflächen – Hinweise zu seltenen Arten oder zum Artenreichtum finden sich zwar, die Einordnung der Pflanzen erfolgt aber ganz klar in Hinblick auf ihren Wert als Futterpflanze und nicht für die Biodiversität.

Die Einflussmöglichkeiten auf Alpflächen sind begrenzt. Der Autor weist darauf hin: «Ungünstige makroklimatische Bedingungen können nicht durch Bewirtschaftungsmassnahmen […] kompensiert werden.» Daher ist das Buch hilfreich dabei, die bestehenden Flächen richtig einzuordnen und möglichst sinnvoll für die Alpwirtschaft zu nutzen. 

Simona Moosmann, FiBL

Weiterführende Informationen

zum Buch (Leopold Stocker Verlag)
Grünland (Rubrik Pflanzenbau)
Alpung (Rubrik Pflanzenbau)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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