Im Sommer sollte in feuchten Jahren und bei anfälligen Sorten zusätzlich der Marssonina-Blattfallkrankheit Beachtung geschenkt werden. Gut erprobte Prognosemodelle helfen, die gefährlichsten Infektionen zu erkennen und damit die Anzahl der Behandlungen stark zu reduzieren.
Hochstammbäume stehen über Jahrzehnte am gleichen Standort, was zu einer gewissen Bodenmüdigkeit führt und sich negativ auf den Ertrag auswirkt. Gut verrotteter Qualitätskompost wirkt dem entgegen, ist ein hervorragender Bodenverbesserer und trägt mit seiner mikrobiellen Aktivität und als Futter für Regenwürmer viel zum Blatt- und damit zum Sporenabbau von Krankheiten wie Schorf bei. Dazu kann Kompost durch seine Eigenschaften auch bestimmte Krankheitserreger unterdrücken.
Nebst Bodenfruchtbarkeit und Pflanzenschutz spielt auch die Sortenwahl eine entscheidende Rolle. Apfelsorten wie Spartan oder Sauergrauech brauchen nur ein gewisses Mindestmass an Pflanzenschutzmassnahmen, andere Sorten wie Hordapfel oder Schneider kommen auch ohne gut aus. Neue schorfresistente Apfelsorten sind meistens kleinkronig und bilden zu feine Äste, sodass sie sich für den Hochstammanbau leider nur schlecht eignen.
Mehr zu diesen Themen erfahren Sie an der Hochstammtagung am Montag, 21. November am FiBL in Frick AG (siehe weiterführende Informationen).
Thierry Suard, FiBL
Weiterführende Informationen
Hochstammtagung am 21.11.2022 (Agenda)
Biohochstammobst (Rubrik Pflanzenbau)
Pflanzenschutzbulletins für den Bioobst- und Biorebbau (Rubrik Pflanzenbau)
Prognosemodelle für den Bioobstbau (Rubrik Pflanzenbau)
Podcastfolge Marssonina Blattfallkrankheit (youtube)