Der Preis besteht seit 2022 und wird von mehreren politischen Institutionen und Verbänden der EU vergeben. Er steht im Zusammenhang mit dem Ziel, bis 2030 einen Anteil von 25 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in der EU biologisch zu bewirtschaften. Ein paar der nominierten Projekte stellen wir nachfolgend vor.
Saatgut und SoLaWi
Die biologische Saatgutproduktion Reinsaat bündelt und vertreibt das vielfältige Saatgutangebot von über 30 Biobetrieben überwiegend in Österreich. Reinsaat will die bestehende Sortenvielfalt erhalten, entwickelt aber auch neue samenfeste und robuste Sorten für den Erwerbsanbau und den Hausgarten.
Auch eine SoLaWi ist unter den nominierten Betrieben vertreten: Das Kartoffelkombinat aus München. Die Genossenschaft baut selbst und in Kooperation mit anderen Betrieben Gemüse an und versorgt damit rund 2300 Haushalte.
Fleisch und Abenteuer
Die Wild Farm aus Bulgarien kombiniert die Biofleischproduktion auf grossflächigen Weideflächen mit Abenteuertourismus auf ihrem Betrieb. Sie bieten sowohl «Bird watching» als auch Reiten und traditionelles Goldwaschen an. Die Familie Vasilievi hat das erste biologische Schlachthaus in Bulgarien gebaut und verarbeitet ihr Fleisch selbst für den Verkauf.
Initiative aus der Praxis
Die Bioregion Monregalese-Cebano im Piemont, Italien war die Idee von Terramica, einer Bioproduzent*innen-Vereinigung mit 350 Mitgliedern. Die offiziell anerkannte Bioregion wurde nach zahlreichen Treffen der Praxis mit den örtlichen Behörden ausgerufen. Für die Region wurden Nachhaltigkeitsziele und ein Massnahmenplan definiert. Ein Verein soll deren Umsetzung vorantreiben.
Mehr Bio in Kantinen
Die Biostadt Bremen will mit einem Aktionsplan dazu beitragen, dass Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Betriebskantinen biologische und regionale Lebensmittel verwenden und die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Workshops und Informationsveranstaltungen sollen die Akzeptanz dafür stärken.
Biotag im September
Daneben wurden auch Biostädte, Biorestaurants und -hotels sowie Lebensmittelverarbeitungs- und Handelsbetriebe mit Bioprodukten nominiert. Die endgültigen Gewinner*innen werden am europäischen «Organic Day» am 23. September bekannt gegeben. Gute Beispiele für eine erfolgreiche Biobewegung sind die Projekte alle schon jetzt.
Simona Moosmann, FiBL
Weiterführende Informationen
Zum Preis (europa.eu)
European Organic day (IFOAM Organics Europe, englisch)
Wild farm (Biobetrieb Bulgarien)
ReinSaat (Biologisches Saatgut Österreich)
Bioregion Monregalese-Cebano (Piemont, Italien)
Biostadt Bremen (Bremen, Deutschland)