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Mastitiserreger als eine Ursache für Euterentzündungen

Euterentzündungen sind wie viele andere Nutztiererkrankungen so genannte Faktorenkrankheiten, das heisst, es sind immer mehrere Faktoren an der Krankheitsauslösung beteiligt. Bei Milchkühen haben erfahrungsgemäss Haltung, Fütterung, Melktechnologie und -arbeit und die Beziehung zu den betreuenden Menschen den grössten Einfluss.

Die Entstehung der Mastitis setzt in der Regel ein Eindringen von Bakterien in das Euter voraus. Oft gibt es Leitkeime, die gehäuft bei den Tieren vorkommen und die einen wichtigen Hinweis auf die Ursache geben können. Unterschieden wird zwischen Keimen, die von Tier zu Tier übertragen werden (Übertragung vor allem via Melkaggregat) oder die aus der Umwelt auf das Euter gelangen (Übertragung via Stroh, Mist, etc.). Die hauptsächlich von Kuh zu Kuh übertragenen Keime, wie z. B. Staphylokokken und gewisse Streptokokken gehören zu den ansteckenden Erregern, die auch in geringer Menge eine Infektion auslösen können. Die aus der Umwelt der Tiere stammenden Mikroorganismen, wie Umweltstreptokokken, E. coli, Hefen oder Algen, benötigen in der Regel grössere Mengen Erreger, um eine Mastitis auszulösen. Beide Gruppen können jedoch sowohl akute als auch chronische Erkrankungen hervorrufen.

Hauptmerkmale der Erreger(-gruppen)

Erreger Verlaufsform Ansteckungs-
fähigkeit
Begünstigende Faktornen
Streptococcus
agalactiae
akut/chronisch sehr hoch Ansteckung beim Melken
Streptokokken
(ohne Umweltstrepto-
kokken)
akut/chronisch hoch Veränderungen im Zitzenbereich wie Verhornung der Zitzenspitze oder Verletzungen

Umwelt-
streptokokken

akut/chronisch gering
  • Hygienemängel
  • Schlechter Zitzenverschluss
Staphylococcus
aureus
akut/chronisch hoch bis gering
  • Mängel beim Melken
  • Ansteckung beim Melken
Andere
Staphylokokken
akut/chronisch hoch bis gering
  • Mängel beim Melken
  • Ansteckung beim Melken
Escherichia coli,
Klebsiellen und andere Stäbchenbakterien
akut/chronisch gering
  • Fütterung
  • Hygiene
Hefen und Algen akut/chronisch gering oft nach antibiotischer Behandlung


Weiterführende Informationen

Phytotherapeutische Behandlungen gynäkologischer Erkrankungen und Fruchtbarkeitsstörungen von Rindern – eine veterinärhistorische Analyse (Organic eprints)
Merkblatt Eutergesundheit im Milchviehbetrieb (FiBL Downloads & Shop)
Handbuch Tiergesundheit (im FiBL-Shop)
Sicher testen und richtig sanieren - Mithilfe eines neuen und schnellen Tests ist es möglich, einen mit Staphylokokkus aureus befallenen Kuhbestand innerhalb von Monaten erfolgreich zu sanieren.
Artikel (196.3 KB) (Bioaktuell 1|2019, Seiten 16 und 17)

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 31.07.2019

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