Hähne aus Legehybriden im Mastversuch
Mit Blick auf Ökonomie, Nährstoffeffizienz und Fleischqualität hat ein Forschungsprojekt am FiBL untersucht, ob das Mästen der Hähne aus Legelinien ein sinnvoller Ansatz sein kann.
Um zu prüfen, wie nachhaltig das Ausmästen von Bruderhähnen aus Legelinien ist, hat das FiBL in einem Mastversuch Hähne der beiden gängigsten Legehybriden mit Tieren aus einer langsam wachsenden Masthybride verglichen. Bei allen drei Gruppen wurden zudem drei verschiedene Gesamtfuttermittel getestet.
Deutliche Unterschiede in der Mastleistung
Die Masthybriden wurden standardgemäss am 63. Lebenstag geschlachtet, bei einem Lebendgewicht von rund 1850 Gramm. Vorgesehen war, die Hähne beider Legehybriden ebenfalls bis zu diesem Gewicht zu mästen, das die Lohmann Braun nach 91 Lebenstagen erreichten. Das Schlachten der Lohmann Selected Leghorn erfolgte jedoch bereits bei einem Lebendgewicht von rund 1630 Gramm am Lebenstag 105. Die täglichen Zunahmen unterschieden sich leicht zwischen den Fütterungsgruppen (siehe Abbildung); die Mastendgewichte waren innerhalb des jeweiligen Genotyps jedoch gleich.
Qualitätsuntersuchungen ergaben ein tendenziell zarteres Fleisch für die Lohmann Selected Leghorn, wobei sich Garsaftverlust und Fleischfarbe kaum unterschieden. Bei einer subjektiven Qualitätsbeurteilung durch 30 Personen wurde das Fleisch beider Legehybriden als sehr aromatisch beurteilt.
Gesamtbilanz durch Luzernegrünmehl verbessern
Als vorläufiges Fazit des von der Stiftung Sur-la-Croix und der Mühle Rytz unterstützten Projekts lässt sich sagen, dass beide Legehybriden zwar eine gute Fleischqualität aufwiesen, die Lohmann Leghorn hinsichtlich Schlachtkörper und Futterverwertung jedoch keine befriedigenden Ergebnisse erzielten. Die Lohmann Braun benötigten im Vergleich mit der Masthybride 30 Prozent mehr Zeit und Futter, erreichten dann aber einen gleichwertigen Schlachtkörper. Der Futterverbrauch je Kilogramm Schlachtkörper betrug mit dem Standardfutter 4,0 kg für die Masthybride, 6,8 kg für Lohmann Braun und 9,0 kg für Lohmann Selected Leghorn.
Daneben zeigte sich, dass mit einem reduzierten Sojaanteil und einem deutlich geringeren Rohproteingehalt innerhalb der Genotypen gleichwertige Mastleistungen und damit eine höhere Proteineffizienz erzielt werden können. Diese Erkenntnis sollte man nutzen, um die Gesamtbilanz zu verbessern, wenn man sich entscheidet, Bruderhähne aus Legehybriden zu mästen.
Florian Leiber und Theresa Rebholz, FiBL
Dieser Artikel ist im Bioaktuell 3|2016 erschienen (PDF siehe weiterführende Informationen).
Weiterführende Informationen
Biojunghahnaufzucht (Rubrik Tierhaltung)
Artikel Magazin Bioaktuell 3|2016 (228.3 KB)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 30.07.2016