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Praxisbericht: 2000 Junghennen in Mobilstallhaltung

Ende Januar fand die jährliche Biolegehennentagung des FiBL in Frick statt. Schwerpunktthema waren Praxis­erfahrungen mit der Mobilstallhaltung – auch mit Bruderhähnen und Junghennen. Robert Steffen aus Lignières NE und Kurt Brunner aus Hallwil AG berichtete von ihren Erfahrungen mit Mobilställen.

Neben Milchziegen und Rätischem Grauvieh gehören zum 33 Hektar-Betrieb von Robert Steffen zwei 2000er Biolegehennenställe. Die mobilen Aufzuchtställe für je 1000 Biojunghennen wurden aus Stahl und Sandwichpaneelen nach Mass gebaut und stossen mit ihrer Grösse von je 13 mal 6 Metern an die Grenze der Mobilität, wie Steffen einräumt. Sie sind mit einer Voliere mit Kotbandentmistung ausgerüstet.

Der Strom (380 Volt) für Lüftung, Licht und Auslaufklappen sowie das Wasser werden oberirdisch zugeführt, während das Futter in einen Behälter von 1,4 Kubikmetern gefüllt wird. Geheizt wird mit einem mobilen Gastank und Heizstrahlern. Den Wintergarten unter dem Gefährt erreichen die Tiere über Bodenluken und Rampen. Das Verstellen der Ställe erfolgt mit zwei Personen und einem 100 PS-Traktor.

Als Vorteile eines Mobilstalles schätzt Steffen die Möglichkeit des Weidewechsels nach jedem Umtrieb und die geringeren baulichen Einschränkungen. Als Herausforderungen nennt er die Abwehr von Füchsen sowie die Nässe und Kälte. Bei Frost muss er die Wasserschläuche abends einrollen und morgens wieder ausrollen. Bei Nässe arbeitet er mit Gummimatten und strassennaher Stationierung. Und flaches Gelände sei für das Verstellen von Mobilställen von Vorteil, so Steffen. Insgesamt seien Mehraufwand und Ertrag eines Mobilstalles individuell abzuwägen.

Mobilstallhaltung als Betriebskonzept
Auf seinem 30 Hektar grossen Betrieb in Hallwil verfolgt Kurt Brunner auch ideologische Ideen und das Prinzip einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Sein erklärtes Ziel ist die Rückkehr zu einer bäuerlichen Hühnerhaltung, die Brunner in mehreren Mobilställen zu je 50 bis 300 Tieren betreibt. Dafür hat er kostengünstig einen alten Lastwagenanhänger umgebaut. Im Winter sowie bei Vogelgrippe-Einschränkungen dient ein Gewächshaus als Auslauffläche.

Brunner sieht die Vorteile von Mobilställen in der Möglichkeit des häufigen Weidewechsels, der Integrierbarkeit in die Fruchtfolge sowie im «Sympathiebonus» bei der Direktvermarktung. Herausforderungen sieht er bei der Zufuhr von Futter, Wasser und Energie sowie der Entmistung und generell der Logistik. Bei Brunner reicht der Solarstrom für die Bedienung der Auslaufklappen und das Licht. Gegen den Fuchs hat er 170 Zentimeter hohe, stromführende Spezialnetze angebracht.

Mit seiner eigenen Zucht setzt Brunner auch bezüglich der Genetik auf Alternativen: Er wählt Elterntiere aus seinem Bestand, kauft auch Bruteier aus Hobby-Haltungen zu und arbeitet so an einem «nachhaltigen Hofhuhn», aktuell mit den Rassen Amrock und Australorp.

Neben seinen Junghennen zieht Brunner seit 15 Jahren auch Bruderhähne auf, die in 120 bis 150 Tagen ein Lebendgewicht von circa 2,5 Kilogramm erreichen. Hähne und Althennen schlachtet und vermarktet er selber. Auch ein Grossteil des Futters kommt vom Hof: Getreide, Sonnenblumenkuchen aus eigener Ölpresse, Schotte aus der Hofkäserei und Nebenmehle der Getreideverarbeitung werden als Nass- oder Trockenfutter verabreicht.

Weiterführende Informationen

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 22.02.2023

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