Ein guter Boden bildet die Grundlage für die Ertragssicherheit. Doch was ist ein guter Boden? Wie lässt sich das beurteilen oder sogar messen? Bodenproben geben nur den aktuellen chemischen Zustand des Bodens wieder. Dies ist eine wichtige Messgrösse, um eine Düngungsplanung zu machen. Über die Bodenqualität sagen sie aber nichts aus. Deshalb sollten Bodenanalysen immer auch mit einer Spatenprobe ergänzt werden. Diese sagt viel über den physikalischen Zustand des Bodens aus.
Mit Hilfe der Spatenprobe kann gesehen werden, bis in welche Tiefe ein Boden gar ist. Scharfe Bruchkanten im Oberbereich zeigen, dass der Boden in der Vergangenheit mit schweren Lasten zu kämpfen hatte. Allfällige Pflugsohlen können zwischen dem bearbeiteten und dem unbearbeiteten Untergrund erkannt werden. Auch ein verkrümmter Verlauf einer Pfahlwurzel ist ein Indiz für Bodenverdichtungen. Der Boden muss auch immer gut riechen und nicht abstossend sein.
Die Qualität des Bodens kann aufgrund der Bodenorganismen abgeschätzt werden. Am einfachsten zu beobachten ist die Anzahl Regenwürmer die den Boden durchmischen, Pflanzenrückstande schnell abbauen und den Boden durchlüften. Neben den Regenwürmern spielen aber auch die für uns nicht sichtbaren Mikroorganismen eine wichtige Rolle in einem aktiven Boden. Letztere können von einem Bodenlabor in Nyon bereits standardmässig gemessen werden. Es bestimmt die Biomasse und deren Aktivität im Boden. Bis in ein paar Jahren sollte neben der normalen Bodenuntersuchung auf Nährstoffe auch die Bestimmung der Bodenqualität zum Standardprogramm gehören. Darauf aufbauend können die Mikroorganismen und Regenwürmer mit viel Futter und möglichst wenig Bodenbearbeitung gefördert werden. HD
Weitere Informationen zum Thema Bodenfruchtbarkeit
Bioackerbautagung am 14. Januar 2015 am FiBL in Frick mit Schwerpunktthema Bodenfruchtbarkeit.
Bioackerbautagung 2014 (Agenda)
Merkblatt «Grundlagen zur Bodenfruchtbarkeit» (FiBL-Shop)
Merkblatt «Regenwürmer» (FiBL-Shop)
Film «Die Spatenprobe» (Fachstelle Bodenschutz des Kantons Bern, YouTube, 15 Minuten)