Das Prinzip dahinter ist simpel: Gebana bewirbt die Produkte der Bauernfamilien bei ihrem Kundenstamm via Online-Shop, koordiniert Liefertermine, Bestellungen, Rechnungsstellung und Inkasso. Die Produzentinnen und Produzenten kümmern sich um ihr Kerngeschäft – ihre Produkte – und verschicken diese nach der Ernte direkt an die Kundinnen und Kunden.
Grosse Verpackungseinheiten
Gebana vermarktet die Lebensmittel zu Hofladenpreisen. Das Gros bleibt dabei bei den Produzenten und Produzentinnen, Gebana erhält rund 13 Prozent des Umsatzes. Auch nach Abzug von Verpackung und Transport verbleiben den Produzenten und Produzentinnen rund siebzig Prozent des Verkaufspreises. Die Rechnung geht gemäss Gebana für beide auf, weil der Prozess schlank und die Lieferung direkt ist. Beide Partner können sich auf das konzentrieren, was sie am besten können. Grosse Verpackungseinheiten wie drei Kilo Heidelbeeren, zehn Kilogramm grüne Bohnen oder ein ganzer Käselaib sorgen für zusätzliche Effizienz und reduzieren Abfall. Die grossen Mengen sind für Privatpersonen ungewohnt. «Man muss sich eben zusammentun und gemeinsam bestellen oder die Produkte durch Weiterverarbeiten oder Einfrieren haltbar machen», erklärt Wiedmer. «Die Kundin bzw. der Kunde übernimmt so eine aktive Rolle in der Lieferkette.»
Anita und Michael Reichmuth vom Biohof Fluofeld in Oberarth SZ liefern seit rund einem Jahr jede zweite Woche frisches Biogemüse im Abo an Gebana-Kundinnen und -Kunden. Mit dem Angebot «Schweizweit ab Hof» hat sich Gebana zu einem wichtigen Absatzkanal für das Paar entwickelt. «Wir erreichen mit unseren Produkten jetzt Kundinnen und Kunden in der ganzen Schweiz», sagt Anita Reichmuth. «Wir können in kurzer Zeit grosse Mengen an Kartoffeln, Zwiebeln oder Peperoni absetzen; mit dem Vorteil, dass wir alles Administrative, Kundenfeedback und Reklamationen nicht auch noch selbst bewältigen müssen.» Und am Ende stimmt auch die Kasse, wie Reichmuth sagt. «Wir erachten das Preismodell als fair – für alle Beteiligten.»
Saisonales und nachhaltiges Angebot
Der Auslöser dafür, dass Gebana jetzt im grossen Stil Schweizer Produkte anbietet, war Corona. Mit der Aktion «Bauern suchen Kunden» sammelte Gebana Erfahrungen und baute ein Netzwerk von Produzentinnen und Produzenten auf. Ziel von Gebana ist es, das internationale Sortiment aus fairem Handel zu ergänzen und ganzjährig ein radikal saisonales und nachhaltiges Angebot zu haben. «Wir sollten aufhören so zu tun, als schliesse der Konsum von lokalen Produkten jenen von internationalen aus. Das ist Blödsinn, denn der Transport fällt bei der Ökobilanz von Produkten kaum ins Gewicht, die Saisonalität hingegen schon», erklärt Adrian Wiedmer den Ansatz. Darum ergänzen sich bei Gebana neu Schweizer Produkte und solche aus internationalem fairem Handel. Das Schweizer Angebot «Schweizweit ab Hof» besteht dabei aus saisonalem Biogemüse und Biofrüchten, aber auch aus Fleisch, Käse, Getränken und weiteren Spezialitäten. Bestellen muss man im Voraus, geliefert wird, wenn die Produkte optimal gereift sind. Das Sortiment entwickelt sich dabei ständig weiter.
Gebana ist ein Pionierunternehmen des fairen Handels. Was mit gerechten Bananen (=Gebana) und spektakulären Strassenaktionen in den 70er Jahren begann, ist heute ein Unternehmen mit weltweit 708 Mitarbeitenden, 96 Prozent davon in Ländern des Südens.
Quelle: Medienmitteilung von Gebana vom 21. Juni 2021
Weiterführende Informationen
Schweizweit ab Hof: Produkte anbieten (Gebana-Website)