Der gesamte inländische Eierbedarf an Schaleneiern und Eiprodukten aus biologischer und konventioneller Produktion ist 2022 dagegen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr hat die Nachfrage um 63 Millionen auf 1654 Millionen Stück abgenommen, was einem Minus von 3,7 Prozent entspricht.
In den vergangenen zehn Jahren erhöhte sich der Eierbedarf der Schweiz von 1465 im Jahr 2013 auf 1654 Millionen Stück im Jahr 2022, das ist ein Plus von 12,9 Prozent.
Deutlich weniger Importware
Um den inländischen Verbrauch zu decken wurden nebst der Produktion in der Schweiz 519 Millionen Eier importiert. Das ist der tiefste Wert der letzten zehn Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Importe um 53 Millionen Stück und 9,2 Prozent zurück. Insbesondere der Import von Verarbeitungseiern (minus 32 Millionen Stück) und Konsumeiern (minus 28 Millionen Stück) sank deutlich.
Auswirkungen der Pandemie
Ein Grund, weshalb im Vergleich zu den beiden Vorjahren weniger Konsumeier importiert wurden, ist die temporäre Erhöhung der Importkontingente für Konsumeier in den Jahren 2020 und 2021. Die Nachfrage des Detailhandels nach Schaleneiern hatte im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie im Frühling 2020 zugenommen. Um den Mehrbedarf zu decken, wurde das Importkontingent in den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 auf Antrag der Branche um insgesamt 3000 beziehungsweise 3500 Tonnen erhöht. Im vergangenen Jahr fand keine Erhöhung statt und das Importkontingent für Konsumeier war Ende November aufgebraucht.
Grosse Mengen aus Schweizer Produktion
Die Schweizer Eierproduktion bleibt auf hohem Niveau. Die Inlandproduktion verringerte sich 2022 gegenüber dem Vorjahr nur leicht um 0,9 Prozent auf insgesamt 1135 Millionen Eier. Nach der aussergewöhnlich hohen Nachfrage im Detailhandel während der Pandemie sank der Absatz von Schaleneiern im Detailhandel letztes Jahr um 5,6 Prozent auf rund 857 Millionen Stück.
Der Überschuss an Konsumeiern wurde aufgeschlagen und zu Eiprodukten verarbeitet. Dies führte zu einem Rekord: Noch nie gab es so viele Schweizer Verarbeitungseier wie 2022. Mit 162 Millionen Stück wurden erstmals deutlich mehr inländische Eier aufgeschlagen als Eier aus dem Ausland.
Schweizer Bioeier haben das stärkste Wachstum
Innerhalb der Schweizer Produktion geht der Trend zu Bioeiern weiter. Im Gegensatz zu den restlichen Produktionssystemen stieg die Bioproduktion im Vergleich zu 2021 um 2,6 Prozent. Die Produktion von Eiern aus Bodenhaltung hingegen sank um 13,8 Prozent. Sie verlieren damit weiter an Bedeutung. Der Produktionsanteil beträgt noch 5,5 Prozent. Die Produktion von Eiern aus Freilandhaltung sank im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,5 Prozent. Damit blieb ihr Produktionsanteil nahezu konstant bei rund 39 Prozent.
Quelle: Marktbericht Bundesamt für Landwirtschaft BLW
Weiterführende Informationen
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