Die Winterfütterung ist in den letzten Zügen, die Futtervorräte gehen langsam zur Neige. Noch im Sommer letzten Jahres hatten viele Viehhalter Sorgenfalten, da sie nicht wussten, ob sie aufgrund der anhaltenden Trockenheit genügend Futtervorräte für den Winter einbringen können. Nun, die Hamsterkäufe sind ausgeblieben, es gibt immer noch Dürr- und Silofutter auf dem Markt zu kaufen und die Raufutterpreise sind nicht explodiert.
Jetzt ist ein geeigneter Zeitpunkt sich zu überlegen, ob man mit der bisherigen Fütterungsstrategie glücklich ist oder ob es an der Zeit wäre etwas zu ändern. Ist die Fütterung zu aufwendig und zu kompliziert mit all den empfohlenen Zusatzfuttermitteln wie Kraftfutter, Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen? Sind die Kosten für Futterzukäufe von Jahr zu Jahr gestiegen?
Ab 2022 darf auf Biobetrieben nur noch Schweizer Knospe-Futter verfüttert werden und der Anteil Kraftfutter wird auf fünf Prozent der Ration begrenzt. Diese Änderungen dürften auf einigen Biobetrieben noch Anpassungen erfordern, da vor allem Eiweissfutter - ob Luzerne als Raufutter oder Sojaschrot als Kraftfutter - auf dem inländischen Biomarkt nur in geringen Mengen verfügbar sind. Dabei ist eine einfache, raufutterbasierte Fütterung nicht nur budgetfreundlich, auch die Kuh wird es danken. Denn mit jeder Futterumstellung müssen sich die Mikroorganismen im Pansen an die neuen Umstände anpassen. Die Bakterien und Einzeller, die im Wiederkäuerpansen das Futter für die Kuh aufschliessen, sind jeweils nur auf eine Futtersorte programmiert. Wenn es am Morgen Dürrfutter und abends Maissilage und Kraftfutter gibt, müssen sich immer wieder neue Mikrobenpopulationen bilden, um das im Pansen liegende Futter für die Kuh aufzubereiten. Kühe lieben das Gewohnte, und das ist Gras, frisch oder konserviert.
Neues Merkblatt «Kraftfutterreduzierte Milchviehfütterung»
Eine einfache und effiziente Fütterung ist sowohl für das Wohl der Kühe als auch für das Portemonnaie gut. Wer seine Milchviehfütterung überdenken möchte, dem oder der liefert das neue Merkblatt von FiBL und Bio Suisse Anregungen und Anleitungen zur Optimierung der Fütterung.
Das Merkblatt entstand mit finanzieller Unterstützung des Coop Fonds für Nachhaltigkeit, der Stiftung Sur-la-Croix und dem Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung, Kanton Basel-Landschaft.
Das Merkblatt kann als gedruckte Broschüre bestellt oder kostenlos heruntergeladen werden:
Merkblatt «Kraftfutterreduzierte Milchviehfütterung» (FiBL-Shop)
Weiterführende Informationen
Fütterung Biomilchvieh (Rubrik Tierhaltung)