Das Netzwerk Hoftötung des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) ist eine schweizweite Plattform für Erfahrungsaustausch, Wissensvermittlung und Beratung. Es richtet sich an Landwirt*innen, die sich für die Hoftötung interessieren oder bereits Erfahrungen mit Hof- oder Weidetötung gemacht haben.
Abläufe, Infrastruktur und Erfahrungen
Das Netzwerk ist Teil des FiBL Beratungsprojekts «Vernetzung und Beratung zur Hoftötung». Im Projekt werden u. a. Schulungsvideos zur Hoftötung erstellt. Am Netzwerktreffen vom 20. Februar in Frick (Anmeldelink s. Weiterführende Informationen unten) werden fünf neue Schulungsvideos des FiBL präsentiert. Ein erstes Beispiel findet sich ebenfalls in untenstehenden Links.
In den Videos geben fünf Betriebsleitende Einblick in ihre Abläufe und Infrastruktur sowie ihre Motivation und Erfahrungen mit der Hoftötung von Rindern. Die Betriebe wurden so ausgewählt, dass unterschiedliche technische Einrichtungen sowie Möglichkeiten der Arbeitsteilung vorgestellt werden. Im ersten Film berichtet Christian Rüfenacht aus Longirod im Kanton Waadt über die Hoftötung im Behandlungsstand, an den die Tiere bereits gut gewöhnt sind und den sie deshalb stressfrei aufsuchen können.
Zentraler Austausch von Praxiswissen mit Kleinexkursion
Am Netzwerktreffen soll das Lernen von- und miteinander im Vordergrund stehen. Referent*innen stellen neue Erkenntnisse aus Forschung und Praxis vor. So werden die Betriebsleitenden aus den FiBL Videos und Hoftötungsdienstleister vor Ort sein und unter dem Motto «Was ihr immer schon fragen wolltet – erfahrene Kolleg*innen geben Auskunft» die Fragen der Teilnehmenden beantworten.
Patrick Bangerter wirft zudem einen Blick auf die Hoftötung aus Sicht des Veterinärdienstes. «Von der Bewilligung bis zur Durchführung: Worauf ist in der Praxis zu achten?» lautet der Titel dieses Programmpunkts. Bangerter ist Teamleiter Fleischkontrolle im Veterinärdienst Aargau.
Nach dem Mittag gibt es eine kleine Exkursion: Pascal Nägele führt den FiBL Hof mit 25 Milchkühen seit 2024. Im vergangenen Winter führte er auf dem Betrieb erste Hoftötungen durch und vermarktet das Fleisch der geschlachteten Kühe direkt. Pascal und Milena Burri vom FiBL stellen den Betrieb vor und zeigen die Einrichtung für Hoftötungen.
Auch die Schweine werden beforscht
Zur Diskussion kommt nicht nur die Hoftötung von Rindvieh. Anna Jenni vom FiBL leitet seit 2022 das Forschungs- und Beratungsprojekt «Hoftötung von Schweinen und Kleinwiederkäuern» (HoSK). Sie stellt am Netzwerktreffen Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt vor und zeigt das neue FiBL Schulungsvideo zur Hoftötung von Schweinen.
Anschliessend kommt auch hier ein Praktiker zu Wort. Urs Rubi ist Bio-Schweinezüchter und -mäster im bernischen Uttigen. Er und seine Frau führen Hoftötungen durch und optimierten dafür die Infrastruktur auf ihrem Betrieb.
Aktuelle FiBL Forschung zur Hoftötung
Zum Abschluss der Referate geben FiBL Mitarbeitende Einblick in ihre laufenden Forschungsprojekte zur Hoftötung. Zu Wort kommen Milena Burri, Anet Spengler, Jenny Dowse und Luca Realini.
Ziel der Veranstaltung ist es, die Hoftötung voranzubringen, wie es in der Einladung heisst. Dafür sollen auch weitere Angebote zur Unterstützung und Ideen auf den Weg gebracht werden, wie zum Beispiel der Aufbau von Götti/Gotte-Partnerschaften.
Adrian Krebs, FiBL
Weiterführende Informationen
Das Video mit Christian Rüfenacht auf FiBLFilm (youtube.com)
Anmeldelink zum Netzwerktreffen (Rubrik Agenda)
Informationen zum Netzwerktreffen und Anmeldung für Newsletter (Rubrik Schlachtung)
Webseiten der beteiligten Betriebe
Farm Fresh, Longirod
Bucheggberger Hereford, Messen
Silberdistel, Holderbank
Schwarzacherhof, Zeihen
Portbeef, Fahrni b. Thun
Platzhirsch, Lützelflüh
Stressfrei vom Hof, Madiswil