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51. Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie (SGA)

Veranstaltung  | 

«Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme – Nachhaltigkeit und Digitalisierung von Wertschöpfungsketten»

Wann

21.-22. April 2023
 

Wo

ETH Zürich. AgroVet-Strickhof, Eschikon, Lindau (ZH)
 

Was

Die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit des gesamten Agrar- und Ernährungssystems muss substanziell erhöht und dessen Resilienz gestärkt werden. Die Politik hat dafür ambitionierte Ziele gesetzt, zum Beispiel skizziert im Bericht zur «Zukünftigen Ausrichtung der Agrarpolitik» vom eidgenössischen Bundesamt für Landwirtschaft oder mit der «Farm to Fork Strategie» der Europäischen Union. Auch ist die soziale und ökologische Nachhaltigkeit von Lebensmitteln und der Agrarproduktion ein wichtiges Ziel für Unternehmen und wird von der Gesellschaft gefordert. Eine Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme ist notwendig, weil mit dem bestehenden System die Ziele nicht erreicht werden. Der weltweit grosse Fussabdruck der Agrar- und Ernährungssysteme verlangt nach neuen Produktionsformen, Wertschöpfungsketten und verbesserter Steuerung (Governance) der Systeme über einzelne Länder und Kontinente hinweg. Der Einbezug aller relevanter Akteure ist dabei von grosser Bedeutung. Klimatische Extremereignisse, die Coronakrise und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine haben die fehlende Resilienz ganzer Wertschöpfungsketten aufgezeigt mit Konsequenzen für die globale und lokale Ernährungssicherheit.

Der Megatrend Digitalisierung verändert Agrar- und Ernährungssysteme grundlegend. Dabei sind sowohl die Landwirtschaftsbetriebe direkt, beispielsweise durch neue Technologien wie die Präzisionslandwirtschaft, als auch die Verarbeitung und der Handel von Lebensmitteln, zum Beispiel über Online-Plattformen und Rückverfolgbarkeitssysteme innerhalb der Wertschöpfungsketten, betroffen. Gleichzeitig werden digitale Technologien zunehmend Teil des Monitorings und der agrarpolitischen Toolbox. Die Digitalisierung bietet dabei neue Chancen, stellt aber auch alle Akteure vor neue Herausforderungen.

Die positiven und negativen Konsequenzen dieser neuen und weitreichenden Trends sind bisher nicht ausreichend untersucht. Unter der Berücksichtigung der notwendigen Transformationsprozesse kommt der Agrarökonomie und Agrarsoziologie eine zentrale Rolle zu. Es gilt die wirtschaftlichen und sozialen Folgen abzuschätzen, Grundlagen für Entscheidungsträger:innen in Politik und Industrie zu erarbeiten und den Prozess der Transformation mit innovativen Methoden wie zum Beispiel der Ko-Kreation und partizipativen Forschung zu unterstützen. Sowohl für ex-post als auch ex-ante Analysen steht eine methodische Toolbox zur Verfügung, die den Akteuren über die gesamte Wertschöpfungskette Optionsräume und Handlungsalternativen mit deren Folgen sichtbar macht. Agrarökonomische und agrarsoziologische Forschung besticht durch die Nutzung einer breiten methodische Toolbox und das Einnehmen verschiedener Perspektiven, von den Produzent:innen bis zu den Konsument:innen, auf den Handel und die Märkte und die politischen Rahmenbedingungen. Transformationsprozesse bedingen die Zusammenarbeit verschiedener Akteure: zusammen mit der Wissenschaft sind Vertreter:innen aus der Verwaltung, die neue Ansätze pilotieren und umsetzen, Produzent:innen und Verarbeiter:innen, die digitale Hilfsmittel für die Praxis adaptieren und weiterentwickeln und zivilgesellschaftliche Bewegungen, die sich aktiv an der Ko-Kreation von Wissen beteiligen, zentral.

Zur Lösung dieser Themen und Herausforderungen möchte die Schweizerische Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie an ihrer Tagung 2023 einen Beitrag leisten und dazu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Personen aus Politik, Verwaltung und Praxis zusammenbringen.

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