Biohaferflocken zu Speisezwecken wurden lange aus nördlichen Ländern importiert. Diese haben eine gute Qualität, das heisst ein hohes Hektolitergewicht, und sind natürlich günstiger im Vergleich zu Haferflocken aus Schweizer Produktion. Biofarm hat es dann vor wenigen Jahren geschafft, dass ein immer grösserer Teil des Bedarfs durch Schweizer Biohafer ersetzt wurde. Die Nachfrage ist seither kontinuierlich angestiegen. Jetzt steigt die Nachfrage nochmals wegen dem Boom von Hafermilch. Der Hafer war dieses Jahr eine der seltenen Kulturen, die vom Regen und den kühlen Temperaturen profitiert hat. In der Schweiz wird bevorzugt Winterhafer ausgesät. Dieser ist empfindlich auf Kahlfröste mit Auswinterungsgefahr ab -10 °C.
Höhere Erträge beim Winterhafer
Für die Speiseproduktion dürfen nur helle Sorten, die nicht bitter sind, ausgesät werden. Für Winterhafer gibt es momentan nur die Sorte Eagle, für Sommerhafer die Sorte Canyon. Die Versuche 2020 vom Strickhof haben gezeigt, dass Winterhafer im Vergleich zu Sommerhafer höhere Erträge aber ein tieferes Hektolitergewicht aufweist. Den höchsten Ertrag erreichte Eagle mit 56 dt/ha mit einer Saatmenge von 1,6 kg/a. Der Preis für nächstes Jahr ist noch nicht definiert. Letztes Jahr lag er bei Fr. 77/dt (Futterhafer bei Fr. 62/dt). Wahrscheinlich wird er aufgrund der guten Nachfrage auf Fr. 80/dt. erhöht.
Text: Hansueli Dierauer, FiBL
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