Mit dieser Methode wird nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die genetische Vielfalt einer Region gefördert. Ausserdem werden «blinde Passagiere» wie Insekten, Spinnen, Moos, etc. mitreisen, was den Austausch und den Aufbau von Populationen fördert.
Spenderwiese auswählen: Die Standorteigenschaften der Spenderwiese und der Empfängerwiese sollten ähnlich sein, die Grösse der Flächen auch. Die Spenderwiese sollte möglichst viele Arten, aber keine Problempflanzen enthalten.
Empfängerwiese vorbereiten: Vor der Mahdgutübertragung werden Empfängerwiesen ohne Zeigerarten und -flächen im Acker einer gründlichen Unkrautkur unterzogen. Ursprüngliche extensive Wiesen mit Vorkommen von Zeigerarten, die erhalten bleiben sollen, werden tief gemäht und oberflächlich gestriegelt. Für den Umbruch von angemeldeten extensiv genutzten Wiesen braucht es eine Ausnahmebewilligung vom Kanton.
Wann übertragen: Der richtige Zeitpunkt für die Übertragung wird von der Reife der gewünschten Arten bestimmt. Die grösste Menge der gewünschten Arten sollte in der «Teigreife» sein. Die Samen sind bereits auf ihre Endgrösse angewachsen, aber noch weich (teigig) und oft auch noch grünlich gefärbt. Die Samen lassen sich bereits von Hand abstreifen.
Wie vorgehen: Das technische Vorgehen der Übertragung hängt hauptsächlich vom Maschinenpark und von der Distanz zwischen beiden Flächen ab. Die Spenderfläche wird früh am Morgen gemäht, damit die Samen dank dem Morgentau am Gras kleben. Das Gras muss dann möglichst schnell auf die Empfängerfläche transportiert, darauf abgeladen und gleichmässig verteilt werden. Am Schluss wird noch gewalzt. Das Gras bleibt auf der Fläche liegen und erhält die Feuchtigkeit. Das ganze Prozedere sollte am selben Morgen abgeschlossen sein.
Falls Sie diese Methode zum ersten Mal anwenden, lohnt es sich, die Beratung einer Fachperson beizuziehen.
Véronique Chevillat, FiBL
Weitere Informationen
agri-biodiv (externe Webseite)
Anlage einer Naturwiese mit der Heublumen-Methode (FiBL Film, Youtube)
Biodiversität (Rubrik)