Bereits zum zweiten Mal hat das FiBL im Auftrag des deutschen Umweltbundesamts (UBA) die Nachhaltigkeitsperformance des deutschen Detailhandels beurteilt. Unterstützt wurden die Mitarbeitenden des Instituts dabei von Kolleg*innen der Uni Giessen und der Hochschule Nürnberg.
Grosse Unterschiede zwischen den Unternehmen
Die Studie zeigt markante Unterschiede zwischen den acht Marktleadern, deren Leistungen bewertet worden sind. «Zusammenfassend stellen wir fest, dass die Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels viele Aktivitäten in den einzelnen Handlungsfeldern vorweisen können, wobei in den verschiedenen Handlungsfeldern teilweise grosse Unterschiede zwischen den Unternehmen festzustellen sind», heisst es im Schlussbericht.
Im Umweltbereich hätten sich die Datengrundlage und die Bewertungen im Vergleich zu 2020 insgesamt verbessert. «Allerdings weisen die Nachhaltigkeitsstrategien der Unternehmen und deren Umsetzung noch grosse Lücken auf», heisst es weiter. Dies sowohl für den Bereich «Umwelt», als auch, noch stärker für die ebenfalls analysierten Bereiche «soziale Verantwortung» und das «Tierwohl».
Zaghaftigkeit der Politik
Im Gespräch mit Adrian Krebs erläutern die Co-Autor*innen Marlene Sander und Christian Schader vom Departement für Agrar- und Ernährungssysteme am FiBL Schweiz die Gründe, welche zum mittelmässigen Ergebnis des Sektors in der Studie führen. Dazu zählt neben der Leistung der Unternehmen unter anderem auch die Zaghaftigkeit der Politik. Sie äussern sich zudem zu den Unterschieden zum Schweizer Markt und zu den Gründen, warum die Rolle der Konsumierenden nicht überschätzt werden sollte.