Der Streifenanbau ist eine Möglichkeit, die landschaftliche Vielfalt zur erhöhen und gleichzeitig die Flächen vollständig in der Produktion zu halten. Dabei werden Felder in Streifen mehrfacher Maschinenbreiten unterteilt und zwei oder mehr Kulturen nebeneinander abgewechselt. Dies kann saisonal erfolgen oder in ortsgebundenen Streifen.
Angewandte Praxisversuche
Im Schweizer Kontext untersuchen das FiBL und Agroscope zusammen mit Landwirt*innen seit 2023, wie der Streifenanbau praktisch umgesetzt werden kann und ob es Vorteile für die Produktion und die Biodiversität gibt. Das Projekt wird vom BLW und der Fondation Sur-la-Croix unterstützt und unter Biobedingungen durchgeführt. Im Arbeitskreis wurde mit der saisonalen Variante in bisher 13 Feldversuchversuchen auf landwirtschaftlichen Betrieben begonnen.
Positive Effekte bei Kartoffeln und Zuckerrüben
Die Umsetzung verläuft gut. Nadelöhr sind unterschiedliche GPS-Systeme von Lohnunternehmern und die Breite der Mähdrescher. Bisher konnten Hinweise für einen positiven Einfluss bei Zuckerrüben durch Windschutz (bei Anordnung der Streifen entgegen der Windrichtung) und eine Verzögerung in der Ausbreitung von Pilzkrankheiten in Kartoffeln und Zuckerrüben gesammelt werden. Auch gab es im Trend weniger Erdflohschäden in den Zuckerrüben. Die Erträge waren im Schnitt ähnlich.
Minderertrag durch Rapsglanzkäfer
Beim Raps in Abwechslung mit einer Ackerbohnen-/Hafermischung zogen die Streifen fliegende Schadinsekten, vor allem den Glanzkäfer, an. Im Vergleich zum mindestens 0,5 Hektar grossen Referenzfeld gab es im Schnitt 18 Prozent weniger Ertrag. Bei den Nützlingen hatte der Standort bei allen Kulturen einen grösseren Einfluss als die Feldgrösse. Weitere Messjahre werden die Effekte weiter absichern.
Maike Krauss, FiBL
Weiterführende Informationen
Projekt Streifenanbau (fibl.org)
Ackerbau (Rubrik Pflanzenbau)