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Wasserlinsen – Potentiale und Herausforderungen

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Wasserlinsen, vielen Leuten auch unter dem Namen Entengrütze bekannt, sind in wärmeren Monaten gut auf stillstehenden, eher nährstoffreichen Gewässern als grüner Teppich sichtbar. Weniger bekannt ist ihr grosses Potential als lokal produziertes und proteinreiches Futtermittel.

Eine gesunde Kultur der kleinen Wasserlinse lädt zum Verweilen und Trinken ein. Foto: FiBL, Timo Stadtlander

Wasserlinsen sind bestens geeignet, Nährstoffe, insbesondere Stickstoff und Phosphor, aufzunehmen, weswegen das FiBL in seinen Versuchen seit Jahren mit verdünnter Gülle arbeitet. Dies führt zu Fragen der Biosicherheit, obwohl auf anaerob behandelter Rindergülle gewachsene Wasserlinsen im Prinzip frei von bestimmten Keimen waren (E. coli und C. perfringens).

Schnell wachsende Proteinlieferanten
Wasserlinsen produzieren selbst unter nicht optimierten Bedingungen deutlich mehr Protein in gleicher Zeit und auf gleicher Fläche im Vergleich zu Soja. Dies erreichen sie durch hohe Proteingehalte in der Trockensubstanz (TS) mit Gehalten von 30 bis zu über 40 Prozent welche am FiBL auch schon erreicht wurden. Hinzu kommt das grosse Wachstum mit 5-6 g TS pro m2 und Tag, oder hochgerechnet auf 180 Tage Vegetationsperiode rund 10 t TS. Diese Werte sind aber eher im unteren Bereich des Möglichen und Wachstumsraten bis zu 14,8 g TS pro m2 und Tag wurden aus Schottland, den USA, Israel und China berichtet.

Wie lassen sich Wasserlinsen lagern?
Zu den Herausforderungen zählt der in den frischen Wasserlinsen geringe TS-Gehalt, der üblicherweise zwischen 5 und 10 Prozent liegt. Die Trocknung ist darum energetisch aufwändig und die Lagerfähigkeit der Frischmasse kurz. Eine frische Verfütterung würde sich eher anbieten oder alternativ eine Silierung. Zudem ist die Produktion mit kleinen dafür aber regelmässig anfallenden Erntemengen (je nach Wachstum ein bis zwei Ernten pro Woche) eher mit der Produktion von Mikroalgen oder Bakterien-Fermentern als mit der von traditionellen Ackerkulturen vergleichbar.

Offene Fragen sind zu klären
Wasserlinsen sind auch bekannt dafür, nicht nur Nährstoffe sondern auch Schwermetalle aufzunehmen. Somit sind die Qualität und Schadstoffbelastung des Ausgangssubstrats wichtig. Obwohl die Potentiale von Wasserlinsen als Proteinlieferanten gross sind, ist noch einiges an Forschung notwendig, um diese zu erschliessen. Bestimmte Schädlinge, wie z. B. die Larven des Wasserschmetterlings, können Wasserlinsenpopulationen in kurzer Zeit stark schädigen, womit sich der Pflanzenschutz in die noch offenen Fragen einreiht.

Timo Stadtlander, FiBL

Weiterführende Informationen

Wasserlinsen (Rubrik Tierhaltung)
Merkblatt Wasserlinsen als Nutzpflanzen (FiBL Shop)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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