«Bio Suisse, die Fachgruppe Eier sowie betroffene Bioproduzentinnen und -produzenten sind bestürzt über die Meldung der Insolvenz der Firma Rüegg Gallipor», heisst es in einer Bio Suisse Medienmitteilung.
Lösung für die lebenden Tiere
Das Unternehmen mit Sitz im thurgauischen Märstetten sei vor allem für kleine und mittelgrosse Produzentinnen und Produzenten im Osten der Schweiz ein wichtiger Partner im Bioeiermarkt gewesen. Die finanziellen Auswirkungen und Unsicherheiten, insbesondere im Zusammenhang mit der Eierabnahme, seien spürbar und erforderten dringende Lösungen, so die Mitteilung.
«Aufzuchtbetriebe und Eiervermarkter arbeiten daran, den Handel weiterhin zu gewährleisten und wo möglich finanzielle Verluste zu minimieren», schreibt der Verband weiter. Es sei Bio Suisse versichert worden, dass für alle lebenden Tiere eine Lösung gefunden werden konnte.
Bio Suisse kann unterstützen
Für den Absatz der Bioeier seien vielfach kurzfristige und individuelle Lösungen notwendig. Hier könne Bio Suisse eine Vermittlungsrolle einnehmen, versichert man aus Basel. Informationen dieser Website bietenUnterstützung bei der Beschaffung von Junghennen oder beim Vermarkten von Eiern (Links vgl. unten). Für vertiefte Beratung oder Unterstützung stehen laut der Mitteilung die Mitarbeitenden der Bio Suisse Geschäftsstelle zur Verfügung.
Was die Zahlungsunfähigkeit für die Produzentinnen und Produzenten bedeutet, verdeutlichte schon Anfang Oktober ein Interview mit einem Gallipor-Kunden in der BauernZeitung: Er habe schon seit Anfang Jahr kein Eiergeld mehr erhalten, sagt Marcel Lusti aus Zürich. Er hat von Rüegg Gallipor nicht nur Junghennen bezogen, sondern dem Unternehmen auch vierzig Prozent der Eier verkauft. Nun hofft Lusti, dass ihm ein Teil des verlustig gegangenen Eiergelds mit den bezogenen Junghennen verrechnet wird.
«Absolut systemrelevant»
Lusti ist kein Einzelfall. Laut Schätzungen im erwähnten Artikel hat Rüegg Gallipor rund die Hälfte der Schweizer Biolegehennen geliefert. «Sepp Rüegg war mit der Gallipor absolut systemrelevant», bilanziert der Zürcher Landwirt. Er hofft, dass nun die Hosberg AG oder die Ei AG einspringen werden, um die vom in Schieflage geratenen Unternehmen hinterlassene Lücke zu schliessen.
Adrian Krebs, FiBL
Weiterführende Informationen
Bio Suisse Medienmitteilung vom 6. November 23 (Verbandswebsite)
Marktakteure Bioeier (Rubrik Markt)
Wie komme ich zu Bioküken und Biojunghennen? (Rubrik Geflügel)
BauernZeitung vom 6. Oktober 2023: Der Konkurs der Rüegg Gallipor AG trifft Bioeierproduzenten hart (Website BauernZeitung)