Die Grossverteiler stehen selber unter Druck und geben vor, dass das Endprodukt nicht teurer werden darf. Die logische Konsequenz wären sinkende Preise für inländisches Biogetreide und eine langsame Anpassung an das EU-Niveau. Ob und wie diese Entwicklung nach dreissig Jahren Preisstabilität stattfinden soll, wird bereits heftig diskutiert. Momentan ist es wichtig, die Glaubwürdigkeit der Knospe weiter zu stärken und das Vertrauen der Konsumenten in das nachhaltigste Schweizer Label zu festigen. Dazu gehören die strengen Bio-Suisse-Richtlinien mit geschlossenen Kreisläufen. Eine Korrektur hat die Delegiertenversammlung mit dem Entscheid für hundert Prozent Bioraufutter aus der Schweiz ab 2022 bereits vollzogen, eine weitere sollte bei der konventionellen Düngerzufuhr folgen. Nur so sind die Konsumenten auch weiterhin bereit, für Schweizer Knospe-Produkte einen etwas höheren Preis zu bezahlen als für Alnatura-EU-Bioprodukte oder für IP-Suisse-Ware. Wer die Unabhängigkeit vorzieht, sollte die Vermarktung selbst in die Hand nehmen. Potenzial gibt es beim Zusammenschluss von mehreren Betrieben, welche eine professionelle Vermarktung aufbauen, zum Beispiel für verschiedene Bioöle, Hanf, spezielle Ackerkulturen, Proteinproduktion für Veganer oder gutes Biobrot vom Holzofen. Hansueli Dierauer, FiBL
Bioackerbautagung 2020 am Schwand und auf der Liebegg
Am Dienstag, 14. Januar findet die FiBL-Bioackerbautagung 2020 am Schwand in Münsingen BE und am Donnerstag, 23. Januar an der Liebegg in Gränichen AG statt. Wichtige Themen sind Absatz, Vermarktungsinitiativen, Anbautechniken und der Einsatz von Biokohle.
Bioackerbautagung 14.01.2020 am Schwand in Münsingen BE
Bioackerbautagung 23.01.2020 auf der Liebegg in Gränichen AG
Weiterführende Informationen
Bioackerkulturen (Rubrik Markt)
Bioackerbau (Rubrik Pflanzenbau)