Mit Ausnahme von Anzuchtsubstraten und den Substraten in den Bereichen Topfkräuter und Zimmerpflanzen wird die Bioproduktion per 1.1.2025 torffrei. Diese Richtlinienänderung von Bio Suisse sorgte für einen füllenden Weiterbildungstag für Biogärtnereien.
Zu Gast in einer Aargauer Gärtnerei
Die Biozierpflanzentagung richtete sich auch in diesem Jahr an Umstellungsbetriebe und Knospe-Gärtnereien und bot ein abwechslungsreiches Programm: Von Fachvorträgen und Praxisübungen zum Einsatz von Dünger und Substraten bis hin zu einem Rundgang durch die Gärtnerei Huplant.
Adrian Huber, Leiter der Gärtnerei Huplant Pflanzenkulturen AG, und Regine Kern Fässler, die Kursleiterin, begrüssten die Teilnehmerinnen im Tagungszentrum Biberburg. Anschliessend richtete Kai Pulfer von der Fachstelle Biogärtnereien bei Bioterra ein Grusswort an die Gärtnerinnen.
Betriebsspezifische Lösungen essentiell
Den Auftakt des Hauptteils bildeten die Vorträge von Fabian Heesch und Christine Petig von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) in Heidelberg. Sie führten die Teilnehmenden in die Welt der torfreduzierten und torffreien Substrate ein und erläuterten deren Herausforderung in Bewässerung und Düngung in der biologischen Produktion.
Danach teilte sich die Gruppe auf: Die Umstellungsbetriebe setzten das Programm in der Biberburg fort, wo Angela Deppeler, Produktmanagerin bei Bio Suisse, und Regine Kern Fässler, Beraterin für Zierpflanzen beim FiBL, die aktuellen Knospe-Anforderungen sowie Marktzahlen des Schweizer Biomarktes präsentierten.
Die Vorträge zeigten deutlich, dass es bei der Einhaltung der Richtlinien immer wieder komplexe Fragen zu klären und betriebsspezifische Lösungen zu finden gibt. Zu den praktischen Herausforderungen für Biozierpflanzen-Betriebe gehören etwa die Auswahl torffreier oder torfreduzierter Substrate oder die begrenzte Verfügbarkeit von Vermehrungsmaterial in Bioqualität.
Währenddessen machten sich die zweite Gruppe der Teilnehmenden, darunter die Knospe-zertifizierten Betriebe, auf den kurzen Weg zur Gärtnerei Huplant, wo ein spannender Erfahrungsaustausch zu Pflanzenstärkung und Bewässerung in Kombination mit torffreien Substraten stattfand. Dieser wurde von Frank Engesser von der Ökohum gmbh und Adrian Huber geleitet.
Praxisübungen rundeten den Tag ab
Am Nachmittag hatten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, bei einer Praxisübung die Ergebnisse einer Nährstoffanalyse zu interpretieren. Ausserdem lernten sie neue Substratelemente und innovative Düngungstechniken kennen. Sie wurden dabei von Maria Hogrebe begleitet, verantwortlich für Forschung und Entwicklung bei RICOTER Erdaufbereitung AG.
Ein grosser Dank gebührt Adrian Huber und seinem Team für seine Einladung und Gastfreundschaft. Ein Dank richtet sich auch an alle Biogärtner*innen und Referent*innen, die durch ihren engagierten Austausch die Sprachgrenzen überwanden.
Ein besonderer Dank gilt den Dolmetscherinnen Karine Contat und Viola Mand, Jacques Fuchs vom FiBL, der während des Workshops die Inhalte für die Gäste aus der Romandie übersetzte, und Stefanie Leu und Jasper Biegel für die Administration und technische Leitung der Tagung.
Jasper Biegel, Regine Kern Fässler
Weiterführende Informationen
Biozierpflanzen (Rubrik Pflanzenbau)
Umstellung von Gärtnereien (Rubrik Grundlagen)
Merkblatt: Erfolgreich auf dem Weg zur Biogärtnerei (FiBL Shop)