In einer Feldstudie in den Jahren 2016 und 2018 wurde untersucht, ob Blühstreifen der FiBL-Saatmischung «Nützlinge Kohlanbau» am Rand von Kohlfeldern im Schweizer Mittelland räuberische Nützlinge und Bestäuber fördern können. Die Mischung enthält Kornblume, Futterwicke, Buchweizen und Klatschmohn. In beiden Jahren war die Artenvielfalt der spontanen und angesäten Ackerbegleitflora in den Blühstreifen durchschnittlich doppelt so hoch wie in den Kohlfeldern. Untersuchungen in acht Kohlfeldern und in den dazugehörigen Blühstreifen am Rand zeigten 2016, dass durch die gesteigerte Artenvielfalt der Begleitpflanzen Bienen, Laufkäfer und Spinnen gefördert wurden. Zudem wurde festgestellt, dass ein hoher Bodendeckungsgrad der spontanen Ackerbegleitflora die Schwebfliegen förderte. Im Jahr 2018 zeigte der Direktvergleich zwischen Blühstreifen und den Rändern von sechs Kohlfeldern, dass signifikant mehr Bienenindividuen und -arten und marginal mehr Kurzflügel- und Laufkäferarten in den Blühstreifen vorkamen. Sowohl 2016 als auch 2018 wurden über 90 Arten ausschliesslich in den Blühstreifen festgestellt, rund doppelt so viele wie in den Kohlflächen. Biodiversitätsförderflächen bieten einen periodischen Lebensraum für diverse räuberische Nützlinge und Bestäuber und können somit die positiven Effekte der spontanen Ackerbegleitflora stärken, was eine ökologische Aufwertung von Produktionsflächen im Kohlanbau ermöglicht.
Weitere Informationen
Biodiversität (Rubrik Pflanzenbau)
Policy brief "Unkraut? ‒ Blühstreifen und Ackerbegleitflora fördern Nützlinge im Kohlanbau" (Agrarforschung Schweiz)
Agrarforschungsartikel "Blühstreifen und Ackerbegleitflora fördern Nützlinge im Kohlanbau" (Organic Eprints)