Die Wissenschaft tut sich denn auch schwer, die Bodenfruchtbarkeit zu definieren. Sie ist nicht einfach wie Zentimeter messbar, denn sie hängt von sehr vielen Faktoren ab. Die einzelnen Faktoren sind bekannt, in ihrem Zusammenspiel gibt es aber grosse Wechselwirkungen. Die wichtigsten Faktoren sind die Bodenbearbeitung, die Fruchtfolge und die Zufuhr von organischer Substanz über Hofdünger. Mit einer Humusbilanz lässt sich grob abschätzen, ob es auf einem Betrieb ein Abbau oder eine Zunahme an Humus gibt. Im Detail bleibt sie aber ungenau. Zu viele einzelne Faktoren beeinflussen die Humusbilanz. Die Biobauern, die sich am meisten mit der Bodenfruchtbarkeit auseinandersetzen, sind Betriebsleiter von vieharmen oder viehlosen Betriebe. Sie merken den schleichenden Abbau von Humus als Erste und versuchen die fehlenden Hofdünger durch ausgeklügelte Begrünungen und bodenschonende Methoden zu ersetzen. In der Schweiz ist die Dichte an Landwirtschaftsbetrieben so gross und die Anzahl der Tiere im Durchschnitt so hoch, dass auch fast jeder «viehlose» Biobetrieb zu konventionellen Hofdüngern kommt. Deshalb ist das Problem nie so akut wie in Ländern mit grösseren, viehlosen Betrieben. Von den Erfahrungen dieser Pioniere können alle Biobetriebe profitieren. Sie geben am diesjährigen Bioackerbautag Anregungen, wie die Bodenfruchtbarkeit erhalten und verbessert werden kann. HD
Bioackerbautagung 2018 in Frick und in Münsingen
Die Bioackerbautagung findet dieses Jahr an zwei Orten statt, mit ähnlichem Programm:
17. Januar 2018 (Mittwoch) am FiBL in Frick AG (Rubrik Agenda)
18. Januar 2018 (Donnerstag) auf der Schwand in Münsingen BE (Rubrik Agenda)