Die Lagerkartoffeln werden 2024 gestaffelt gepflanzt, da gelegentliche Zeitfenster mit akzeptablen Setzbedingungen kurz sind. Das Wetter macht auch die mechanische Unkrautregulierung anspruchsvoll, was ein angepasstes Vorgehen erfordert.
Damm aufbauen, striegeln, anhäufeln
Ideal wäre es, die Kartoffeln zügig auf dem Pflanzdamm auflaufen zu lassen, bei beginnendem Auflaufen gleich auf die finale Dammhöhe aufzubauen und bis zum Reihenschluss noch einmal abzustriegeln und anzuhäufeln. Solange nur kleine Rosetten sichtbar sind, kann man Kartoffelstauden gut nochmals zuschütten.
Ziel ist das Auflaufen auf der richtigen Höhe
Durch Auflaufen auf der gewünschten Enddammhöhe bilden sich die Stolonen an den richtigen Stellen, so dass weniger grüne Kartoffeln entstehen. Auch läuft man weniger Gefahr, die Pflanzen später verschütten zu müssen.
Nasse Verhältnisse begünstigen das Unkraut
In der Realität ist das nicht immer so einfach. Gerade dieses Jahr wuchs aufgrund des vielen Regens seit dem frühen Setzen eher das Unkraut als die Kartoffelstauden. Dementsprechend muss mancherorts noch vor dem Auflaufen und Dammaufbau gestriegelt werden.
Keime brechen schnell
Kartoffeln lassen sehr gut striegeln, solange sie nicht am Auflaufen sind. Die weissen Keime sind sehr empfindlich auf Bruch und sollten keinesfalls durch Zinken oder Schollen verletzt werden. Daher gilt es zu striegeln, solange die Keime weit unter der Dammoberfläche sind.
Niedrige Fahrgeschwindigkeit und hoher Zinkendruck
Bei geringem Zinkendruck und hoher Fahrgeschwindigkeit wird die Oberfläche intensiv, aber nicht tief bearbeitet. Sind die Stauden dann alle aufgelaufen und 5 cm hoch, lassen sie sich wieder gut striegeln. Hier ist es besser, langsam zu fahren und einen höheren Zinkendruck zu wählen, so dass sich die Stauden durch die Zinken hindurchschlängeln können.
Tobias Gelencsér, FiBL
Weiterführende Informationen
Kartoffeln (Rubrik Pflanzenbau)
Merkblatt Biokartoffeln (FiBL Shop)