Frisches Gemüse führt weiterhin die Beliebtheitsskala bei Bioprodukten an. Dank der kontinuierlichen Zunahme der Anbauflächen auf 2792 Hektaren konnte die Nachfrage gedeckt werden. Die Auswirkungen von Corona zeigten sich in der Direktvermarktung mit hohen Abverkäufen. Der Preisdruck im Detailhandel nimmt allerdings auch im Biobereich zu, speziell bei Fruchtgemüse.
Kartoffeln holen auf
Bei Kartoffeln ist der Bioanteil im Detailhandelsumsatz mit rund 18 Prozent deutlich kleiner als bei Gemüse. Die Kartoffeln holen aber auf: Mit gut 17 Prozent mehr als im Vorjahr ist das Wachstum bei Biokartoffeln etwa vergleichbar mit dem Wachstum des gesamten Biomarktes von 19 Prozent.
Die grösste Herausforderung im Kartoffelanbau sind die grossen Ernteschwankungen. Der Biokartoffelmarkt kann deshalb schnell aus dem Gleichgewicht geraten. Da der Anteil, der in den Gastrokanal gelangt, jedoch geringer ist als im Nicht-Bioanbau, konnte der Biokartoffelmarkt von der Pandemie-Situation eher profitieren. Die Lagerbestände für Frischkartoffeln liegen daher trotz der vorwiegend guten Ernte 2020 deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Kann 2021 mit der bestehenden Anbaufläche von rund 750 Hektaren eine gute Ernte eingefahren werden, könnte es jedoch rasch zu einem Überangebot kommen.
Nachfrage schwierig abzuschätzen
Da die Nachfrageentwicklung bei Gemüse und Kartoffeln schwierig abzuschätzen ist, werden zurzeit keine neuen Bioproduzenten und Bioproduzentinnen für diese Kulturen gesucht. Kommt die entsprechende Nachfrage wieder auf ein Niveau wie vor 2020 zurück, kann diese in normalen Erntejahren mit den bestehenden Produzenten und Produzentinnen abgedeckt werden. Bio Suisse empfiehlt stets, vor dem Anbau mit Abnehmern Kontakt aufzunehmen.
Angela Deppeler, Bio Suisse
Weiterführende Informationen
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Kartoffeln (Rubrik Markt)
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