Zur Bestandeskontrolle sollte man an verschiedenen Stellen des Schlages jeweils fünf bis zehn Pflanzen begutachten. Um die kleinen Larven aufzufinden, muss man ganz genau hinschauen. Aufschluss können auch verlassene Eigelege auf der Blattunterseite geben. Als Behandlungsschwelle gelten durchschnittlich ein Eigelege oder zehn Larven pro Staude. Besonderes Augenmerk gilt auch dem Feldrand in Richtung letztjähriger Kartoffelflächen: Hier findet sich meist die grösste Ansammlung an Käfern. Diese können bei Bedarf auch separat mit einer Teilflächenapplikation behandelt werden.
Behandlung bei höchster Eischlupfrate
Im Schweizer Biolandbau steht einzig das sehr spezifisch wirkende natürliche Mittel Novodor zur Verfügung. Der ideale Behandlungszeitpunkt ist bei der höchsten Eischlupfrate, das heisst wenn viele Gelege beobachtet werden und aus jedem zweiten Ei die Larven geschlüpft sind. Novodor wirkt sich am besten auf die ersten beiden Larvenstadien aus, diese sind noch kleiner als fünf Millimeter lang. Auf die erwachsenen Käfer hat das Mittel keine Wirkung.
Novodor wird leicht abgewaschen, es sollte also mindestens zwei Tage vor dem nächsten Regen oder der nächsten Bewässerungsgabe ausgebracht werden. Das Mittel ist empfindlich auf UV-Licht, deshalb sollte es abends und eher vor einem bedeckten Tag appliziert werden. Die Aufwandmenge für die erste Behandlung kann zwischen drei bis vier Liter pro Hektare gewählt werden. Wenn später auch grössere Larven vorhanden sind, wird die Dosierung auf fünf Liter pro Hektare erhöht. Das Mittel lässt sich problemlos mit Kupferpräparaten mischen.
Tobias Gelencsér, FiBL
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Regulierung des Kartoffelkäfers (Rubrik Biokartoffeln)
Biokartoffeln (ganze Rubrik)