Langsam sollten die Heubühnen und Silos gefüllt sein, das Futtererntejahr 2018 neigt sich dem Ende zu. Nach der Hitze und Trockenheit der Sommermonate ist nun eine leichte Entspannung eingetreten. Während einige Regionen unter Futtermangel und fehlenden Schnitten litten, war der Sommer 2018 in anderen Regionen, wie im Appenzell, schon fast ein optimales Futterjahr. Auch für die Viehwirtschaft ist der Klimawandel eine Herausforderung. Es muss mit weiteren extremen Sommern gerechnet werden, ob zu trocken oder zu nass, alles ist möglich.
Was wären denn mögliche Lösungen, um mit dieser Herausforderung zukünftig umzugehen? Der erste und vermutlich auch langfristig erfolgreichste Ansatzpunkt ist die Verringerung der Besatzdichte auf den Betrieben. Durch extrem gute Futterjahre und der praktisch unbeschränkten Möglichkeiten Futter zukaufen zu können, stieg die Tierdichte von Jahr zu Jahr. Nachhaltig wäre aber eine Besatzdichte, welche auch in schlechteren Futterjahren allen Tieren genügend hofeigenes Futter liefert. Auch wenn die Kühe gerne italienisches oder französisches Luzerneheu wiederkäuen, kann das für italienische oder französische Bauern fatale Folgen haben. Sie werden in einem gesamteuropäisch schlechten Futterjahr kein Futter mehr kaufen können. Die Schweizer Bauern werden immer genügend Futter zukaufen können, denn niemand zahlt auf dem internationalen Markt so gute Preise wie die Schweizer Bauern.
Der zweite Lösungsansatz könnte sein, dass wir wieder lernen Futtervorräte anzulegen, die länger als nur einen Winter reichen. So können Betriebe dann auch ein schlechteres Futterjahr ohne grosse Futterzukäufe überstehen. CN
Weiterführende Informationen
Rindviehhaltung (Rubrik Tierhaltung)
Grünland (Rubrik Pflanzenbau)