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Neue Prognosesysteme für den Obstbau

Meldung  | 

Das Prognose-Portfolio auf der Website Bioaktuell.ch wird um mehrere Entscheidungshilfen erweitert: Ab sofort werden die beiden obstbaulichen RIMpro-Modelle für Apfelmehltau und Sprühflecken auf Kirschen in einer erweiterten Pilotphase veröffentlicht. Demnächst stossen zwei weitere weinbauliche RIMpro-Modelle für den Echten Mehltau und die Schwarzfäule hinzu.

Mit Mehltau befallener Apfelbaum. Foto: FiBL, Andi Häseli

Die Modelle wurden bereits mehrere Jahre von Mitarbeitenden des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL und weiteren Institutionen validiert und zu Teilen bereits für die FiBL Beratungstätigkeiten genutzt. Auch Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, dass diese zusätzlichen Modelle einen wichtigen Teil dazu beitragen können, den gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu optimieren und somit einen Mehrwert für Praxis und Umwelt zu schaffen.

Mitte der 90er Jahre entwickelte der niederländische Obstbauberater Marc Trapman die erste Version des Schorfmodells RIMpro Venturia. Bereits damals bestand eine enge Zusammenarbeit zwischen RIMpro und dem FiBL. Befalls- und Beobachtungsdaten aus FiBL Versuchen flossen laufend in die Validierung und die kontinuierliche Verbesserung des Modells ein.

RIMpro zeigt aktuelles Infektionsrisiko durch Schaderreger
Seit über zwanzig Jahren wird die RIMpro-Schorfprognose erfolgreich für die Beratungsaktivitäten vom FiBL genutzt und steht der Schweizer Obstbaupraxis zur Verfügung. In den vergangenen zehn Jahren wurde RIMpro laufend durch weitere innovative obst- und weinbauliche Modelle erweitert.

Alle derzeit verfügbaren Modelle machen das aktuelle Infektionsrisiko durch Schaderreger (RIM = Relative infection measure) sichtbar auf der Basis von gemessenen oder errechneten Meteodaten und eingespeisten phänologischen Daten. Damit wird der gesamte Krankheitsverlauf oder der Aufbau einer Schädlingspopulation während einer Saison modelliert.

Nach wie vor besteht ein enger Austausch zwischen den Betreibern von RIMpro und dem FiBL. Diese langjährige Zusammenarbeit sowie die Tatsache, dass hinter RIMpro mittlerweile eine weltweite Community aus Forschung, Beratung und Praxis steht, macht die Plattform besonders zuverlässig und innovativ.

Wertvolle Rückmeldungen aus der Praxis
Im Rahmen einer fortlaufenden Validierung des Kirschessigfliegenmodells SIMKEF haben sich die FiBL Mitarbeitenden dazu entschieden, die erweiterte Pilotphase zu beenden und das Modell vorläufig nicht mehr auf Bioaktuell.ch verfügbar zu machen.

Zusammen mit den deutschen Kolleginnen und Kollegen der Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz ZEPP werden die FiBL Mitarbeitenden Beobachtungsdaten der vergangenen Jahre nochmals auswerten und mit den Aussagen des Modells vergleichen. Die Beteiligten erhoffen sich, dadurch die Zuverlässigkeit für die Schweizer Bedingungen durch die Anpassung von Parametern zu erhöhen.

Die FiBL Mitarbeitenden bedanken sich für die konstruktiven Rückmeldungen aus der Praxis. Gedankt wird auch den Kolleginnen und Kollegen der kantonalen Fachstellen Aargau, Baselland und Solothurn für das Einbringen ihrer Expertise sowie für die Mitarbeit am Eiablagemonitoring. Durch diese Daten war es in den vergangenen Jahren möglich, eine fortlaufende Validierung des SIMKEF-Modells für die Schweiz durchzuführen.

Mathias Ludwig, FiBL

Die FiBL Mitarbeitenden Mathias Ludwig und Hans-Jakob Schärer sind dankbar für Rückmeldungen aus der Praxis und stehen auch für spezifische Fragen zur Arbeit mit den Modellen zur Verfügung.

Weiterführende Informationen

Prognosemodelle für den Bioobst- und Weinbau (Rubrik Pflanzenschutz)
Pflanzenschutz (ganze Rubrik)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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