Pilzkrankheiten werden vor allem auch durch die stehenbleibenden Rapsstoppeln und Rapsstroh verbreitet. Um den Krankheitszyklus zu unterbrechen, ist es wichtig, dass der Ausfallraps und die Erntereste möglichst bald nach der Getreideernte, aber spätestens vor der nächsten Rapsaussaat verrottet sind. Bei genügend Feuchtigkeit kann abgewartet werden, bis der Grossteil des Ausfallrapses an der Oberfläche keimt. Bei anhaltender Trockenheit ist eine möglichst flache Bodenbearbeitung notwendig, um die Kapillarität zu brechen und die Samen zum Keimen anzuregen.
Bodenbearbeitung nach der ersten Keimung
Nach der ersten Keimwelle sind die Rapskeimlinge einzuarbeiten und eine schnell deckende Gründüngung anzusäen. Mehrere Durchgänge sind nur in Ausnahmefällen bei sehr hohem Unkrautdruck oder bei einer Verunkrautung mit Wurzelunkräutern notwendig. Auf einen dritten Durchgang ist im Zweifelsfall eher zugunsten einer früheren Aussaat einer Gründüngung zu verzichten.
Möglichst flache Einarbeitung
Eine vollständige Zersetzung der Pflanzenreste ist äusserst wichtig. Diese wird durch die Bodenlebewesen vorangetrieben und benötigt Sauerstoff. Es ist also wichtig das Stroh flach, maximal zehn Zentimeter, in den Boden einzuarbeiten. So wird der Kontakt zu den Bodenlebewesen hergestellt und die Sauerstoffversorgung garantiert. Geeignete Geräte sind Scheibeneggen, Federzahnegge, Flachgrubber mit Scharen oder kombinierte gezogene Geräte.
Mathias Christen, FiBL