Die Blattfallkrankheit Marssonina hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und kann bis zu einer vollständigen und frühzeitigen Entblätterung des Baumes führen. Vor allem in Jahren mit langen Nässeperioden im Umfang von mindestens zwei Tagen im Frühjahr und Sommer kann es in extensiv bewirtschafteten Anlagen mit anfälligen Sorten zu starkem Befall kommen. Aufgrund der langen Inkubationszeit kann ein latenter Befall unter trockenen Bedingungen relativ lange unbemerkt bleiben.
Biokompatible Verfahren
Von den verschiedenen geprüften biokompatiblen Verfahren hat sich das Tonerdepräparat Myco-Sin in Mischung mit Schwefel als das wirkungsvollste Verfahren bewiesen. Ebenfalls eine Teilwirkung erzielten Kupfer und Schwefelkalk. Deshalb wurden mit den bisher durchgeführten Schorfbehandlungen auch eventuelle frühe Infektionen von Marssonina miterfasst.
Eine gute Abdeckung möglicher Infektionen im Juni und Juli ist besonders wichtig, da damit einer frühen Krankheitsentwicklung mit frühzeitigem Blattfall entgegengewirkt werden kann.
In Beständen und insbesondere bei Sorten, in denen in den letzten Jahren regelmässig ein Marssonina-Befall aufgetreten ist, empfiehlt es sich, vor der nächsten Niederschlagsperiode mit Myco-Sin (8 kg/ha resp. 100 Hochstammbäume) und Netzschwefel (3 kg) zu behandeln.
Andreas Häseli, FiBL
Weiterführende Informationen
Schorfprognose mit RIMpro (Rubrik Bioobstbau)
Marssonina-Blattfallkrankheit - eine Bedrohung im Bioobstbau (Rubrik Biobstbau)
Bioobstbau (ganze Rubrik)