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Tag der FiBL Forschung (2): Die unsichtbare Welt der Mikrobiome

Meldung  | 

Mikrobiome, Gemeinschaften von Mikroorganismen, existieren in nahezu jedem Lebensraum, von Böden über Pflanzen und Tiere bis hin zum menschlichen Körper. In der Landwirtschaft rücken sie immer mehr in den Fokus, um die Resilienz von Agrarökosystemen zu verbessern. Am FiBL Open Day haben drei Wissenschaftler*innen ihre Forschung im Bereich der Mikrobiome vorgestellt.

Mykorrhiza und andere Mikrobiome haben eine grosse Bedeutung für die biologische Landwirtschaft. Foto: Paul Mäder, FiBL

Obwohl sie unsichtbar sind, spielen Mikrobiome entscheidende Rollen beispielsweise bei der Regulierung von Klimagasen, in Nährstoffkreisläufen und oder für die Krankheitsabwehr. Noch ist allerdings wenig bekannt zu den komplexen Zusammenhängen mikrobieller Gemeinschaften. Am FiBL wird deshalb intensiv zu Mikrobiomen geforscht. Der FiBL Open Day bot einen Einblick in aktuelle Projekte.

Wirksamkeit von Kompost gegen bodenbürtige Krankheiten

Bodenbürtige Krankheiten verursachen oft erhebliche Ernteverluste. Während direkte Bekämpfungsmaßnahmen mit Pestiziden oder Sterilisation das Bodenleben beeinträchtigen, bietet Kompost eine nachhaltigere Alternative. Kompost wird üblicherweise als Dünger oder zur Bodenverbesserung genutzt, er hat jedoch auch Potenzial zur Kontrolle bodenbürtiger Krankheiten. Noch ist allerdings wenig bekannt über die unterschiedliche Wirksamkeit von Komposten.

Anja Logo vom Departement für Nutzpflanzenwissenschaften versucht, mikrobiologische Merkmale von krankheitsunterdrückenden Komposten zu identifizieren. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Wirksamkeit nicht in erster Linie von den Komposteigenschaften und der Zusammensetzung der Bakterien- und Pilzgemeinschaft abhängt. Allerdings gibt es gewisse Bakterien und einige Pilze, die in den wirksamsten Komposten vermehrt vorkamen. Vielversprechende Bakterienarten sollen nun weiter untersucht werden, um ihre Rolle in der Krankheitsunterdrückung zu verstehen.

Mikrobielle Zusammenhänge in der Tierhaltung

Auch im Bereich der Tierhaltung steht das Mikrobiom im Fokus. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Mikrobiota in Milch, Gras und Boden miteinander verbunden sind. Geoffrey Mesbahi vom Departement für Nutztierwissenschaften forscht spezifisch zum Mikrobiom von Kälbern in graslandbasierten Mastsystemen. Ziel ist ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen der Genetik der Tiere, der Zusammensetzung des Futters, der Fleischproduktion sowie den Methanemissionen.

Erfolgsfaktoren für die Beimpfung von Böden

Mykorrhiza-Pilze bilden mit zahlreichen Pflanzen Symbiosen, welche die Nährstoffaufnahme verbessern. Im Gewächshaus zeigten mit Mykorrhiza beimpfte Pflanzen deutliche Ertragssteigerungen. Im Feld variiert der Effekt jedoch stark. Natacha Bodenhausen vom Departement für Bodenwissenschaften untersucht den Einfluss der Bodeneigenschaften und des Bodenmikrobioms auf die Wirksamkeit der Beimpfung.

Erste Ergebnisse zeigen, dass das Mikrobiom eine entscheidende Rolle für den Beimpfungserfolg spielt, während chemische Eigenschaften wenig Einfluss haben. Da mikrobiologische Analysen sehr kostspielig sind, arbeitet das FiBL an der Entwicklung eines Werkzeuges, das Landwirt*innen helfen könnte, das Mikrobiom anhand von Bodenparametern abzuleiten.

Corinne Obrist, FiBL

Weiterführende Informationen

Der FiBL Open Day ist am 27. November virtuell durchgeführt worden. In 36 thematisch gebündelten Vortragsveranstaltungen haben FiBL Forschende einem grösseren Publikum in- und ausserhalb des FiBL ihre Arbeiten vorgestellt. Wir publizieren hier einige Beispiele aus dem reichhaltigen Programm.

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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