Sophie Thanner vom Departement für Beratung, Bildung und Kommunikation unterschied bei der Wissensvermittlung zwischen Dissemination und Kommunikation: «Während die Dissemination den Fokus auf die Vermittlung von Fachwissen aus der Wissenschaft in die Praxis legt, konzentriert sich die Kommunikation darauf, die unterschiedliche Zielgruppen wie Landwirt*innen, Politiker*innen oder Konsument*innen auf neue Disseminationsmaterialien aufmerksam zu machen.»
Ein vielfältiger Medienmix
Laut Thanner nutzt das FiBL eine breite Palette an Medien, um Wissen an die Zielgruppen zu vermitteln. Merkblätter bieten, neben umfassendem Basiswissen detaillierte Anleitungen für Praktiker*innen, während Filme und Podcasts praxisnahe Beispiele und Expert*innenwissen weitergeben. Newsletter dienen der schnellen Informationsvermittlung, während ausführlichere Fachartikel beispielsweise im Bioaktuell Magazin erscheinen. Die Plattform bioaktuell.ch informiert tagesaktuell mit News aus der Biobranche und der Forschung, Projektwebseiten geben Auskunft zu spezifischen Projekten. Zudem werden soziale Medien genutzt, um aktuelle Inhalte bereitzustellen und jüngere Zielgruppen zu erreichen.
Zielgruppenspezifisch kommunizieren
Die Kommunikation wird gezielt auf die verschiedenen Anspruchsgruppen abgestimmt. Hauptzielgruppe sind Schweizer Landwirt*innen, sowohl im Bio- als auch im konventionellen Bereich. Diese erhalten Informationen auf Deutsch und Französisch. Teilweise werden die Inhalte an den deutschen, österreichischen oder französischen Kontext angepasst. Auch Beratende, Konsumierende, Wissenschaft, Politik und Medien werden mit unterschiedlichen Materialien angesprochen.
Beratende als Bindeglied
Wichtigstes Mittel zur Wissensvermittlung bleibt für das FiBL der direkte Kontakt. Individuelle Beratungen, Kurse und Exkursionen schaffen eine enge Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis. Die FiBL Beratenden sind dabei das Bindeglied zwischen Forschung und Landwirtschaft, indem sie in engem Austausch mit den Praktiker*innen stehen und die Inhalte kontinuierlich an deren Bedürfnisse anpassen. Schulungs- und Informationstools unterstützen die Beratenden bei dieser Aufgabe.
Unterstützung bei der Wahl des besten Mittels
Um die effizientesten Kommunikationsmittel auszuwählen, unterstützt das Kommunikationsteam die Forschenden bei der Entscheidungsfindung. Am FiBL Open Day bestimmten die Teilnehmenden mithilfe eines „Media-Match-Games“ den am besten geeigneten Kanal für das jeweilige Kommunikationsziel. Je nach Inhalt und Zielgruppe können unterschiedliche Medien am effektivsten sein: Für nachhaltige Praktiken, wie die kuhgebundene Kälberaufzucht, eignen sich beispielsweise Merkblätter, Praxistipps und Videos besonders gut. Für aktuelle Informationen und jüngere Zielgruppen sind Social Media und Newsletter wichtige Kanäle.
Videos und Podcasts im Trend
Die Zuhörenden der Open Day Session diskutierten über die Entwicklung der Kommunikationskanäle. Merkblätter entstanden ursprünglich aus der Notwendigkeit heraus, praktische Informationen zu verbreiten. Heutzutage sind diese Materialien überwiegend online verfügbar und werden durch Videos und Podcasts ergänzt, die bei den Zielgruppen gut ankommen. «Insbesondere das Videoformat eignet sich gut, beispielsweise zur Vermittlung von Best-Practice-Beispielen, denn die Nutzenden zeigen immer weniger Interesse am Lesen längerer Texte», erläuterte Sophie Thanner den aktuellen Trend.
Corinne Obrist, FiBL
Weiterführende Informationen
Der FiBL Shop mit u.a. Merkblättern (fibl.org)
Der Podcast FiBL Focus (fibl.org)
Der FiBL Film Kanal (youtube.com)
Der FiBL Open Day ist am 27. November virtuell durchgeführt worden. In 36 thematisch gebündelten Vortragsveranstaltungen haben FiBL Forschende einem grösseren Publikum in- und ausserhalb des FiBL ihre Arbeiten vorgestellt. Wir publizieren hier einige Beispiele aus dem reichhaltigen Programm.