Die Vielfalt auf extensiven Weiden präsentiert sich anders als auf einer arten- und blütenreichen Fromentalwiese. Auf engstem Raum findet man die unterschiedlichsten Gegebenheiten: über- und unternutzte Stellen, überständigen Halme, Mulden oder vereinzelte Stellen mit Erdabbrüchen. Dies mag unordentlich wirken, bietet jedoch optimale Lebensbedingungen für viele Kleintiere und verschiedene Pflanzenarten.
Strukturvielfalt ist entscheidend
Der ökologische Wert von Weiden hängt wesentlich mit der Strukturvielfalt auf der Fläche selbst sowie in den Randzonen zusammen. Strukturen wie Sträucher, Hecken, Einzelbäume oder Kleinstrukturen sind für die Fauna von zentraler Bedeutung. Die Gehölzdynamik muss je nach Standort im Auge behalten werden, da die Beweidung teils nicht ausreicht und Pioniergehölze schnell zur Verbuschung der Weide führen können.
Intensive Flächen aufwerten
Im Gegensatz zu extensiven Weiden, wo die Förderung der Artenvielfalt durch kosten- und arbeitsextensive Weidesystemen im Vordergrund steht, liegt bei intensiv genutzten Weiden der Fokus auf der Optimierung von Ertrag und Futterqualität für eine bestmögliche Leistung der Nutztiere. Doch auch hier bestehen Potenziale zur ökologischen Aufwertung. Strukturen wie beispielsweise (Futter-)Hecken oder Bäume spenden Schatten und wirken sich positiv auf den Wasserhaushalt aus. Ein weiterer biodiversitätsrelevanter Bewirtschaftungsfaktor ist die Umsetzung nachhaltiger Strategien zur Regulierung vonWeideparasiten. So lässt sich der Einsatz von Antiparasitika vermeiden, die schädlich für die Insektenfauna sind.
FiBL Flurgang zum Thema
Am 29. April 2025 organisieren das FiBL und Mutterkuh Schweiz einen Flurgang zum Thema Biodiversität und klimaangepasstes Weidemanagement. Mehr dazu unter Weiterführende Informationen.
Theres Rutz, FiBL
Weiterführende Informationen
Flurgang Biodiversität auf der Weide
Biodiversität (Rubrik Grundlagen)