Blühstreifen zur Nützlingsförderung in Obstanlagen
Mehrjährige Blühstreifen können Nützlinge so stark fördern, dass das Aufkommen einiger Schädlingsarten unter der Schadensschwelle bleibt. Ein FiBL-Merkblatt zeigt wie’s geht.
Frühling ist die richtige Zeit, um mehrjährige Blühstreifen in die Fahrgassen der Bioobstanlagen zu säen. Die 32 einheimische Pflanzenarten werten die Anlagen ökologisch auf. Sie können die natürlichen Gegner der Schädlinge so stark fördern, dass die Mehlige Apfelblattlaus unter der wirtschaftlichen Schadensschwelle gehalten wird. Die Anzahl räuberischer Wanzen, Schwebfliegen-, Florfliegenlarven und Spinnen um bis zu 30 bis 40 Prozent erhöht.
Das Anlegen erfordert den Einsatz von Maschinen mit passender Bearbeitungsbreite, die meist aus Garten- oder Weinbau ausgeliehen werden können. Eine sorgfältige Grund- und Saatbettvorbereitung sind für eine gute Keimung und Entwicklung wichtig. Findet die Aussaat zwischen April und Mitte Mai statt, etabliert sich bei ausreichendem Niederschlag bereits ein Teil der Pflanzen vor dem Eintritt der Sommertrockenheit. Andere keimen dann im Laufe der folgenden Monate oder Jahre. Zur Pflege werden Blühstreifenmulchgeräte eingesetzt. Diese Geräte können erworben oder selber angepasst werden. Ein möglichst langes Blütenangebot (Nektar und Pollen) wird dabei angestrebt. Eine Anpassung der Schnittzeitpunkte und des Pflanzenschutzmitteleinsatzes ist wichtig, damit keine unerwünschten Nebenwirkungen auf Nicht-Zielorganismen entstehen. Geeignetes Saatgut (Blühstreifen Obstbau) führen die Saatguthersteller UFA oder Otto Hauenstein Samen. Dieser Blühstreifentyp kann noch nicht als offizielles Biodiversitätsförderfläche angemeldet werden, gilt aber als Massnahme im Biodiversitäts-Förderkatalog von Bio Suisse. Lukas Pfiffner, FiBL
Details zu Anlage und Pflege finden sich im Merkblatt «Mehrjährige Blühstreifen». Es kann bestellt oder kostenlos heruntergeladen werden.
Merkblatt «Mehrjährige Blühstreifen» (FiBL Downloads & Shop)
Weiterführende Informationen
Pflanzenschutz im Bioobstbau (Rubrik Bioobstbau)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 18.03.2019