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Biofach mit weniger Ausstellenden und gemischten Marktzahlen

Meldung  | 

Die weltweit grösste Branchenmesse Biofach in Nürnberg scheint ihren Zenit überschritten zu haben. Die Zahlen sind stagnierend. Auf den Märkten hat sich derweil die Nachfrage erholt, gleichzeitig gestaltet es sich aber schwierig, mehr Landwirtschaftsbetriebe zur Umstellung zu bewegen.

Hier gab es mutmasslich den besten Kaffee an der ganzen Biofach: Der Stand des FiBL am letzten, etwas schwächer besuchten Messetag. Foto: Lars Deppeler, FiBL

Begehrtes Standardwerk: Helga Willer bei der Vorstellung von «The World of Organic Agriculture 2025» in Nürnberg. Foto: Adrian Krebs, FiBL

Die Biofach-Leitung sprach am Freitag von «vier erfolgreichen Messetagen». Die «Weltleitmesse für Biolebensmittel» habe letzte Woche über 35 000 Besuchende aus 140 Ländern begrüssen können, heisst es in einer Mitteilung. Die Zahl der Ausstellenden beziffert Biofach mit rund 2300 und diese seien aus 94 Ländern angereist.

Nie ganz erholt von den Covid-Jahren 

Ein Blick zurück auf die Mitteilungen früherer Jahre zeigt, dass die Messe in Nürnberg vermutlich ihren Zenit überschritten hat. Den Höhepunkt erreichte sie 2019 mit 51 000 Besuchenden und 2020 mit 3792 Ausstellenden. Die Zahl der Besuchenden hat also in den letzten fünf Jahren um rund ein Drittel und die der Ausstellenden um knapp 40 Prozent abgenommen. 

Vom zweimaligen Ausfall in den Covid-Jahren hat sich die Biofach – wie viele andere Messeformate – nie ganz erholt. Das zeigt sich auch daran, dass die Vivaness, die eigenständige Parallelausstellung für Biokosmetik heuer erstmals seit 2006 nicht mehr stattfand. Die Pflegeprodukte sind nun wieder in die normale Messe integriert und die Hallenzahl hat sich dadurch reduziert.  

FiBL an neuem Standort

An der Messe waren wie üblich auch einige Aussteller*innen aus der Schweiz präsent. Auch hier schien der Gemeinschaftsstand gegenüber früheren Jahren leicht geschrumpft. Unverändert gross war die Präsenz des FiBL, welches seinen Stand aufgrund der Hallenschliessungen erstmals in anderer Umgebung, nämlich im Bereich der deutschen Ausstellenden in Halle 7A aufbaute. 

Ob sich dieser neue Platz bewährt hat, darüber gibt es noch keine verlässlichen Beurteilungen. Der Stand war jedenfalls wie üblich gut besucht und bot mit dem mutmasslich besten Kaffee messeweit einen idealen Rahmen für Networking aller Art von Forschenden und Messebesuchenden.

Nach der Delle 2022 haben sich die Märkte erholt

Stark vertreten war das FiBL auch im Kongressprogramm. Dieses widmete sich dem Fokusthema «Yes, we do! Wie Wandel in der Lebensmittelwirtschaft gelingt» und umfasste nicht weniger als 171 Einzelveranstaltungen. Das grösste Interesse weckten dabei diejenigen zur Statistik. Dabei steht das vom FiBL erstellte Jahrbuch «The World of Organic Agriculture» jeweils im Mittelpunkt. 

Das Standardwerk, das alljährlich von einem Team rund um Helga Willer verantwortet wird, vermeldete auch für 2023 ein Wachstum der Flächen und der Umsätze. Damit hat sich die Delle aus dem Jahr 2022 als vorübergehendes Phänomen erwiesen, zeigen doch auch die Zahlen 2024 vielerorts einen Aufwärtstrend, namentlich in Deutschland und Österreich und anderen EU-Ländern. Für die Schweiz stehen die Zahlen noch aus.

Schwierigkeiten mit der Umstellung

Gleichzeitig gibt es in diversen Ländern Schwierigkeiten mit der Umstellung. Die Zahl der Produzierenden stagniert oder ist gar rückläufig, so etwa in Österreich. Das sei unter anderem auf die nurmehr geringe Preisdifferenz zur konventionellen Produktion zurückzuführen, erläuterte etwa Diana Schaack von der deutschen Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) anlässlich der Biofach. Weitere Gründe sind die zunehmenden Anforderungen an die Bioproduktion, etwa im Bereich der Weidehaltung, derzeit ein Riesenthema in verschiedenen EU-Ländern.

Adrian Krebs, FiBL

Weiterführende Informationen

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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