Vor 25 Jahren verkaufte die Migros Ostschweiz das erste Fleisch von Bioweiderindern mit Kälbern aus der Milchviehhaltung. Bald darauf folgten andere Migros Genossenschaften mit dem Verkauf von Bioweiderindern und -ochsen. Neu war diese Produktionsart nicht, während Jahrhunderten wurde so mit Rindern und Ochsen Fleisch produziert. Noch heute zeugen die Restaurants mit Namen Ochsen von dieser Form der Fleischproduktion. Wie schon damals waren es Kälber von Milchkühen, die nicht zur Nachzucht gebraucht wurden.
Genetik und Futterqualität ausschlaggebend
Inzwischen sind auch Lidl und Aldi eingestiegen. Die Haltungsanforderungen sind bei allen Bioweiderind-Labels gleich. Jedoch gibt es beim maximalen Schlachtgewicht und -alter Unterschiede. Je nach eingesetzter Genetik und Qualität des auf dem Betrieb vorhandenen Weidefutters (respektive Heu im Winter) hat dies Auswirkungen auf die Mastdauer und demzufolge die Rentabilität.
Fleisch hat hervorragendes Fettsäuremuster
Unter der Leitung von Rennie Eppenstein hat das FiBL in den letzten Jahren umfassende Versuche zur Bioweidemast gemacht, insbesondere zur Schlachtkörperqualität von fleischbetonten Milchrassen zu Mastrassen wie auch zur Fleischqualität im engeren Sinn. Seit längerem ist beispielsweise bekannt, dass das Fleisch von Weiderindern mehr wertvolle Omega-3-Fettsäuren beinhaltet und ein besseres Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuremuster aufweist.
Erfahrungsaustausch zu Weidemast
Anlässlich eines Erfahrungsaustausches am 6. Februar werden weitere Resultate zur Fleischqualität in der Weidemast präsentiert. Neben aktuellen Themen der Tiergesundheit (Blauzunge, Parasiten) werden Strategien für eine erfolgreiche Alpung besprochen und die Hoftötung vorgestellt.
Franz Steiner, FiBL
Weiterführende Informationen
Erfahrungsaustausch Weidemast (Rubrik Agenda)
Weidemast (Rubrik Tierhaltung)