Diese stabile Entwicklung ist einerseits auf den konstanten Bioschweinefleischkonsum zurückzuführen und anderseits der erfolgreichen Mengenplanung der gesamten Branche. Auch die Richtpreise blieben auf stabilem Niveau: seit dem Frühjahr 2022 bei Fr. 7.80 franko Schachthof, Fr. 7.60 ab Stall. Somit konnte der Bioschweinemarkt ruhig ins neue Jahr starten.
100 Prozent Biofütterung
Eine grosse Herausforderung für Bioschweinemastbetriebe war die Umstellung auf die 100 Prozent Biofütterung. Auswertungen der Fettqualität zeigen klar, dass PUFA-/Jod-Zahlen deutlich über den Werten der Vorjahre liegen. Dies führte teils zu hohen Abzügen und einer allgemein unbefriedigenden Situation. Qualitätseinbussen bei einem Premium-Produkt sind weder für Konsumenteninnen und Konsumenten sowie Verarbeiter noch für Produzenteninnen und Produzenten wünschenswert.
Nebst der Fettqualität ist auch die Platzierung von Jagern herausfordernd, da aufgrund der neuen Fütterungsvorschriften von Bio Suisse die Mastdauer tendenziell länger dauert. So kam es regelmässig zu Rückstaus von Jagern auf Biozuchtbetrieben. Um eine langfristige Stabilität in Menge, Preis sowie Qualität zu erreichen, ist die ganze Wertschöpfungskette gefordert, gemeinsam Lösungen zu finden. Eine kontinuierliche Unterstützung und Zusammenarbeit sind unabdingbar.
Keine Umstellbetriebe gesucht
Der konventionelle Schweizer Schweinemarkt befindet sich in einer ausserordentlichen Marktlage und ist geprägt von einer starken Überversorgung. Dies führt zu einer Anspannung in der Branche. Trotz dieser angespannten Situation gibt es im Bioschweinemarkt kaum Umsteller. Aktuell werden auch keine Betriebe gesucht. Die Gesamtsituation zeigt, dass die Bioschweinehaltung vielschichtig anspruchsvoll ist und ein herausfordernder Nischenmarkt bleibt.
Jasmin Huser, Produktmanagerin Fleisch, Bio Suisse
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