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Schafe und Ziegen: Der Resistenzbildung bei Parasiten vorbeugen

Die Behandlung von Magen-Darm-Parasiten ist auf vielen Schaf- und Ziegenbetrieben immer schwieriger; die noch wirksamen Medikamente werden knapp. Resistenzen gegen Entwurmungsmittel werden zunehmen. Für die Tierhalter ist es deshalb sehr wichtig, die Möglichkeiten der Vorsorge und des gezielten Einsatzes dieser Mittel zu kennen, um die Wirksamkeit der noch verfügbaren Medikamente möglichst lange zu erhalten.

Zentral ist ein gutes Weidemanagement für die Vermeidung von starken Parasiteninfektionen: Geringe Besatzdichte, gemischte oder alternierende Beweidung mit Pferden oder Rindern und das Mähen von bereits bestossenen Weiden.

Die wichtigsten Gründe für die zunehmenden Resistenzen gegen Entwurmungsmittel sind die hohe Behandlungsfrequenz, das Einsetzen des immer gleichen Mittels, die Unterdosierung und die Ganzherdenbehandlung.

Um die Resistenzbildung zu verlangsamen, muss möglichst wenig behandelt und zwischen den verschiedenen Entwurmungsmittelstoffklassen abgewechselt werden. Mit einer Kotprobe kann über den Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer im Labor auf einfache Weise geprüft werden, welche Entwurmungsmittel auf einem Betrieb noch wirken. Es ist wichtig, nur wirksame Medikamente und in der vorgeschriebenen Dosierung zu verwenden.

Verschiedene Studien zeigen, dass in jeder Schaf- und Ziegenherde 20-30 Prozent der Tiere nur schwach mit Magen-Darm Parasiten belastet sind. Das Nichtbehandeln dieser Tiere ist ein sehr effektiver Weg, um die Wirksamkeit von Entwurmungsmitteln zu erhalten, denn nichtbehandelte Tiere sorgen für den Erhalt von nichtresistenten Parasiten auf der Weide.

Es wird davon ausgegangen, dass mischerbige Würmer, also Nachkommen eines zum Beispiel resistenten Vaters und einer auf Entwurmungsmittel empfänglichen Mutter, weiterhin auf Entwurmungsmittel ansprechen (rezessiver Erbgang). Sind beide Elternteile der Parasiten hingegen resistent, kann der jeweilige Wirkstoff diese Nachkommen nicht mehr beseitigen.

Bei Problemen mit dem sich von Blut ernährenden «Roten gedrehten Magenwurm» (Haemonchus) kann die Rotfärbung der Lidbindehaut des Auges von Ziegen oder Schafen als Hilfsmerkmal herangezogen werden (siehe Bild). Es wird davon ausgegangen, dass bleiche Lidbindehäute eine Blutarmut anzeigen, die durch eine starke Verwurmung mit diesem Parasiten hervorgerufen wird. So kann unter Einbezug weiterer Merkmale entschieden werden, welche Tiere eine Entwurmung benötigen und welche zunächst unbehandelt bleiben können.

Die Frage, wie jene Tiere erkannt werden können, die keiner Behandlung bedürfen, ist Gegenstand aktueller Forschung.

Weiterführende Informationen

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 09.10.2019

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