In einem vom Bundesamt für Landwirtschaft finanzierten Gemeinschaftsprojekt haben die HAFL und das FiBL Versuchsparzellen mit eihaltigem Kot von Würmern versehen, um zu messen, wie lange die Larven überleben und in welcher Grashöhe sie sich befinden.
Weideruhe auf acht Wochen verlängern
Das Gras der Parzellen wurde wöchentlich über zehn Wochen hinweg geerntet und die Anzahl der Larven auf dem Futter bestimmt. Im Jahr 2022 waren ab dem 14. Tag grosse Mengen an Larven vorhanden. Die Larvenanzahl nahm bis inklusive vier Wochen nach Kotausbringung zu und sank dann nach sieben bis acht Wochen auf ein niedriges Niveau ab. Im Jahr 2023 wurden aufgrund fehlenden Niederschlags kaum Larven gefunden. Um den Infektionsdruck auf der Weide zu reduzieren, ist es daher wichtig, die Weideruhe auf mindestens acht Wochen zu verlängern. Erreicht werden kann dies durch eine zwischenzeitliche Schnittnutzung.
Wurmlarven vor allem bodennah in der unteren Futterschicht
Um die Lage der Wurmlarven im Bestand genauer zu bestimmen, wurde im Versuch das Gras zusätzlich in den Schichten fünf bis acht, acht bis 14 und über 14 Zentimeter geerntet und die Larvenanzahl pro Höhenabschnitt ermittelt. Die meisten Larven wurden in der Höhe von fünf bis acht Zentimetern gefunden, deutlich weniger in den zwei Schichten darüber. Ein früheres Umtreiben bei höherer Restweidehöhe könnte daher zu einer geringeren Larvenaufnahme führen, wenn eine verlängerte Weideruhe beziehungsweise Schnittnutzung nicht umgesetzt werden kann.
Steffen Werne, FiBL
Weiterführende Informationen
Merkblatt Weideparasiten (FiBL-Shop)
Tiergesundheit (Rubrik Tierhaltung)
Parasitologische Diagnostik, Labor Nutztierwissenschaften (FiBL)