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Biobranche will mehr Eigenständigkeit in der Berufsbildung

Meldung  | 

Eine breit angelegte Umfrage der ZHAW zeigt den Bedarf an mehr Bio in der Berufsbildung in Landwirtschaft und Gärtnereien. Eine Allianz von Bioorganisationen hatte die nun veröffentlichte Studie in Auftrag gegeben, um die Meinung der Basis zu kennen.

44 Prozent der Betriebsleitenden beklagen, zu wenig Personal mit fundierten Kenntnissen zu finden. Foto: FiBL

Das wichtigste Resultat der Umfrage: Mehr als 69 Prozent der an der Umfrage Beteiligten sprechen sich für eine eigene Bioberufsprüfung für Landwirtschaft, Spezialkulturen und Gärtnereien aus. 66 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen wünschen sich Lehrpersonen mit spezifischen Biofachkenntnissen. Die Umfrageantworten zeigen zudem, dass auch bei den didaktischen Konzepten eine Innovation erwartet wird – raus aus dem Schulzimmer, rein in die Praxis.

Gesucht: Qualifizierte Betriebsleiter*innen

In den nächsten 15 Jahren werden mehr als die Hälfte der Betriebsleiter*innen in der Landwirtschaft das Pensionsalter erreichen. Dadurch entsteht ein überdurchschnittlich hoher Bedarf an neuen Betriebsleiter*innen für den Biolandbau. Diese sind auf eine gute Ausbildung auf Stufe höhere Berufsbildung angewiesen.

Der Bedarf an gut ausgebildetem Personal ist in der Biobranche schon heute gross, wie aus der Studie hervorgeht. 44 Prozent der Betriebsleitenden beklagen, zu wenig Personal mit fundierten Kenntnissen zu finden.

Aktuell kein Bioabschluss möglich

Will sich ein*e Landwirt*in nach der Lehre (EFZ) weiterbilden, bietet die höhere Berufsbildung mit dem eidgenössischen Fachausweis eine attraktive Perspektive. Im Biolandbau gibt es aktuell nur für Demeter-Produzent*innen einen eigenständigen Abschluss auf Niveau der Berufsprüfung. In der Liste der 84 Module für die landwirtschaftliche Berufsprüfung sind gerade einmal sechs Module vollständig und drei Module teilweise auf den Biolandbau ausgerichtet.

Aktuell werden die landwirtschaftlichen Berufsprüfungen neu geregelt. Die Organisation der Arbeitswelt AgriAliForm führt dazu momentan eine Berufsfeldanalyse durch, die klären soll, welche Kompetenzen zukünftig benötigt werden und wie das Berufsbildungsangebot strukturiert werden soll. Die ganze Branche ist eingeladen, sich einzubringen. Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse, sagt: «Die Biobranche muss sich jetzt für eine Bioberufsprüfung einsetzen und die Chance nutzen.»

Breit abgestützte Allianz

Um die Bioberufsprüfung für die grüne Branche voranzutreiben, haben sich rund 20 Bioorganisationen zu einer breit abgestützten Allianz zusammengeschlossen, unter ihnen Bio Suisse, Demeter, das Bioforum Schweiz, Bioterra und die Schweizer Bergheimat. Sie beauftragten die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW im Sommer 2024 mit einer Bedarfsabklärung. An der Umfrage beteiligten sich rund 1600 Personen aus der Branche.

Quelle: Medienmitteilung Bio Suisse

Weiterführende Informationen

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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