Per 2021 stellten 160 Landwirtschaftsbetriebe zusätzlich auf Bio um. Damit arbeiten aktuell 7450 Betriebe nach den Richtlinien von Bio Suisse.
Der Schweizer Detailhandel vermeldet für das abgelaufene Jahr Rekordzahlen. Wegen geschlossener Restaurants und Kantinen kochten die Menschen zu Hause, und aufgrund der geschlossenen Grenzen kauften sie in der Schweiz ein. Zusätzlich zum starken Wachstum im Biosegment trieb diese Entwicklung den Umsatz mit Bioartikeln auf ein neues Rekord-Niveau. Die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz kauften 2020 Biolebensmittel im Wert von mehr als 3.8 Milliarden Franken (2019: 3.2 Mrd). Der Marktanteil beträgt damit neu 10.8 Prozent (2019: 10.3 Prozent).
Die beliebtesten Produkte sind wie schon in den Vorjahren Eier (28.9 Prozent Marktanteil), Brot (26.2 Prozent) und Gemüse (23.9 Prozent). Lockdown und Homeoffice veränderten die Konsumgewohnheiten. Sowohl Umsatz (1.05 Mrd) wie auch der Marktanteil verpackter Konsumgüter konnten überdurchschnittlich zulegen (8.2 Prozent, +22.4 Prozent).
Jeder sechste Hof ist Bio
Seit diesem Jahr arbeiten 7450 Landwirtschaftsbetriebe nach den Richtlinien von Bio Suisse. Das sind 93 Prozent aller Biobetriebe in der Schweiz, die gemeinsam 172 090 Hektaren Landwirtschaftsfläche bearbeiten (+2730 Hektaren). Die meisten Neuumstellungen stammen aus den Kantonen Bern (+36 Biohöfe), Waadt (+33), Luzern und Wallis (je +22). Mit 63.2 Prozent hat der Kanton Graubünden unangefochten den grössten Anteil Biobetriebe. Schweizweit tragen 16.1 Prozent der Bauernhöfe die Bio Suisse Knospe.
Mehr Bio in Schulen, Spitälern und Mensen
Damit noch mehr Konsumenten und Konsumentinnen an ihrem gewohnten Einkaufsort Bioprodukte, bearbeitet Bio Suisse aktiv bestehende und neue Absatzkanäle. Auch wenn der Umsatz in der Direktvermarktung 2020 um dreissig Prozent gestiegen ist, bleibt der Detailhandel der wichtigste Kanal. In der Gastronomie spielt Bio erst eine sehr kleine Rolle. Das soll sich ändern. Bio Suisse konzentriert sich dabei auf die 3500 Betriebe in der Gemeinschaftsgastronomie, wo der Bioanteil gesteigert werden soll.
Bio ist eine gute Lösung
Mit einem nachhaltigen und gesamtbetrieblichen Ansatz leistet Bio einen wichtigen Beitrag für den Wandel der Landwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit. Präsident Urs Brändli sagt mit Blick auf die Abstimmungen zu den Initiativen «Trinkwasser» und «Schweiz ohne synthetische Pestizide»: «Es freut uns, dass die Gesellschaft mit den anstehenden Initiativen ein Kernanliegen des Biolandbaus aufgreift: Eine Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ohne chemisch synthetische Pestizide. Unsere Bauern zeigen seit vierzig Jahren, wie das funktionieren kann. Wir stärken die natürlichen Kreisläufe, und was das Gleichgewicht stört, wird vermieden. Zum Wohle von Mensch, Tier und Natur.»
Die Delegiertenversammlung (DV) von Bio Suisse hat im letzten November mit grossem Mehr die Ja-Parole zur Initiative «Schweiz ohne synthetische Pestizide» gefasst. Die Parole zur Trinkwasserinitiative beschliesst die DV am 14. April 2021. Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung bietet Bio schon heute gute Lösungen für mehr Nachhaltigkeit.
Quelle: Medienmitteilung von Bio Suisse zur Medienkonferenz vom 31. März 2021 (257.7 KB)
Weiterführende Informationen
Referat von Urs Brändli, Präsident Bio Suisse (359.9 KB)
Referat von Balz Strasser, Geschäftsführer Bio Suisse (365.4 KB)
Referat von Jürg Schenkel, Leiter Marketing Bio Suisse (213.9 KB)
Bio Suisse Jahresbericht 2020 (501.4 KB)
Bio in Zahlen 2020 (1.7 MB)
Video zur Gemeinschaftsgastronomie (Youtube)
Interview mit Jürg Schenkel: Bio auf Erfolgskurs (Bio Suisse Blog)
Mediendossier (Website von Bio Suisse)