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Bio Suisse: Zurückhaltung bei der Biodiversität und Kontinuität an der Spitze

Meldung  | 

Bio Suisse fasst keine Parole zur Biodiversitätsinitiative. Dafür bestätigt die Delegiertenversammlung das Ziel, die Wiederkäuer mit 100 Prozent inländischen Rohstoffen zu füttern. Urs Brändli darf Bio Suisse weitere vier Jahre präsidieren.

Die Bio Suisse Delegierten blieben bei der 100 Prozent Schweizer Knospe-Fütterung für Wiederkäuer. Foto: Adrian Krebs, FiBL

Maria Thöni forderte den amtierenden Präsidenten der Bio Suisse, Urs Brändli, heraus. Foto: Adrian Krebs, FiBL

Die Biodiversitätsinitiative blickt in den Gremien von Bio Suisse auf eine längere Geschichte zurück. Der Vorstand fällte bereits 2023 die Ja-Parole. Die Delegiertenversammlung (DV) verschob den Entscheid über eine Positionierung im Frühling und Herbst, um die definitive Vorlage abzuwarten. Die Hoffnung lag auf einem Gegenvorschlag, der das ungeliebte Thema Baukultur ausgeklammert und die urbanen Räume in den Fokus genommen hätte.

Da dieser nicht zustande gekommen ist, plädierte der Vorstand für einen Verzicht auf die Parolenfassung durch die DV. Bio Glarus forderte in einem Gegenantrag die Parolenfassung. Richard Bamert, Präsident von Bio Glarus meinte, die Mitglieder fühlten sich in ein Korsett gezwängt und könnten ob der vielen Massnahmen und Verbote nicht mehr produzieren. «Ein Nein zur Initiative würden unsere links-grünen Konsumentinnen und Konsumenten in der Stadt nicht verstehen», hielt Bio Suisse Präsident Urs Brändli dagegen.

Wie bereits bei der Initiative gegen Massentierhaltung erhofft sich Bio Suisse dadurch, unbeschadet durch den Abstimmungskampf zu kommen und in der Debatte die Vorzüge des Kaufs von Bioprodukten herausstreichen zu können, ohne sich zur Initiative zu positionieren. Die Delegierten folgten dem Vorschlag des Vorstandes mit einer Mehrheit von 67 zu 24 Stimmen bei 6 Enthaltungen.

Wiederkäuer fressen Schweizer Knospe-Futter
Das zweite grosse Traktandum auf der Tagesordnung war der Antrag der Mitgliedorganisationen Bio Grischun und Progana für die Anpassung der Fütterungsgrundsätze für die Wiederkäuerfütterung. Bio Grischun-Vizepräsident Christian Bosshard stellte anfänglich klar, dass es nicht darum gehe, die 5-Prozent-Kraftfutterlimite oder die Übergangslösung zum Kraftfutterimport anzutasten. «Wir wollen lediglich einen 10 prozentigen Spielraum für Raufutterimporte», so Bosshard. Dies verhindere administrativen Aufwand und kostspielige Ausnahmebewilligungen in trockenen Jahren.

Zudem befürchten die Bündner Biolandwirtinnen und -landwirte, dass Betriebe die Mitgliedschaft künden und damit Biokäsereien und -alpen gefährdet sind. Paul Walder, Präsident des Bioforums Schweiz forderte die Anwesenden auf, vorausschauend zu denken und ihren Tierbestand der Futtergrundlage anzupassen. Der Vorstand empfahl den Delegierten, den Antrag abzulehnen. Die 100 Prozent Schweizer Knospe-Fütterung seien laut Urs Brändli wichtig für die Kommunikation und hätten bereits zu Milchpreiserhöhungen geführt.

Die Delegierten bestätigten den Entscheid von 2018 für eine 100 prozentige Schweizer Knospe-Fütterung mit 53 Stimmen. Der Antrag von Bio Grischun und Progana erhielt 36 Stimmen. Nach Ablauf der fünfjährigen Übergangsfrist wird somit sämtliches Futter für Wiederkäuer Schweizer Knospe-Qualität haben müssen.

Brändli brennt für Bio
Urs Brändli, der Bio Suisse seit 2011 präsidiert, musste sich in der Wahl einer Herausforderin stellen. Maria Thöni bewirtschaftet einen Mutterkuhbetrieb in Stierva im Kanton Graubünden. Sie sei im Gegensatz zum pensionierten Brändli Einzelmitglied bei Bio Suisse. Als Präsidentin würde sie sich für die betriebliche Gesundheitsförderung sowie Nutzung und Erhalt des Wissens pensionierter Betriebsleitender einsetzen. Brändli meinte in seiner Ansprache, das Präsidium erfordere Lust, Freude und Demut und bekräftigte: «Mein Feuer und meine Energie sind noch da.» Mit 78 Stimmen bestätigten die Anwesenden Brändli im Amt. Maria Thöni erhielt 13 Stimmen. Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Milo Stöckli (Séprais, JU), Karine Contat (Grimisuat, VS), Joseph Bircher (Malters, LU), Cédric Guillod (Praz-Vully, FR), Dora Fuhrer (Burgistein, BE) und Rahel Beglinger (Mollis, GL) dürfen Bio Suisse für weitere vier Jahre vorstehen.

Corinne Obrist, FiBL

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Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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