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Bioboom – wie weiter?

Meldung  | 

Die Anzahl Biobetriebe steigt stetig. Wie sieht es zukünftig mit dem Absatz aus, und welche Strategien verfolgen Bio Suisse und die Abnehmer der Knospe-Produkte? Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette diskutierten darüber an einer Veranstaltung am Plantahof in Landquart.

Podiumsgespräch mit Moderator Peter Küchler und den Podiumsteilnehmern Balz Strasser, Martin Köchli, Cemil Klein und Michael Scheidegger (v.l.n.r.)

«Die Bioproduktion wächst, zum Teil stärker als der Konsum», erklärte Bio Suisse-Geschäftsführer Balz Strasser am Podiumsgespräch zum Thema Umgang mit dem Bioboom. Die Veranstaltung hatte die Bio Suisse-Mitgliedorganisation Bio Grischun anlässlich ihrer Generalversammlung organisiert. Im Kanton Graubünden gab es 2018 bereits über 1249 Knospe-Betriebe und einen Anteil von über 60 Prozent Bio-Betrieben.

Potenzial Gemeinschaftsgastronomie

Bio Suisse will sich verstärkt mit Massnahmen zur Absatzförderung engagieren, unter anderem mittels Promotionen und Eröffnung neuer Absatzkanäle. Im vergangenen Jahr überarbeitete Bio Suisse ihre Distributionspolitik und lancierte das Dreistufenmodell. Dieses soll Produkte, die nach den Bio Suisse-Richtlinien produziert werden, überall dort verfügbar machen, wo Konsumentinnen und Konsumenten diese erwarten. Das heisst unter anderem im Detailhandel, an Kiosken und zunehmend in der Gemeinschaftsgastronomie. Zudem gelte es in Zukunft, neue Trends zu beachten und damit verbundene Potenziale zu nutzen. «Das Pionierhafte soll dem Biolandbau trotz Generationenwechsel erhalten bleiben», zeigte sich Balz Strasser überzeugt.

Etwa bei der Biomilch wird derzeit verstärkt in Massnahmen zur Absatzförderung investiert, weil das Angebot schneller gewachsen ist als die Nachfrage. Seit Anfang Jahr haben 155 neue Milchproduzentinnen und -produzenten die Vollknospe erlangt und stehen nun auf einer Warteliste, um ihre Biomilch absetzen zu können. «Wartelisten sind jedoch nur eine effiziente kurzfristige Lösung, um die Preise stabil zu halten», erklärte Cemil Klein, Leiter Kompetenzzentrum Suisse Biomilch der mooh Genossenschaft. Gefragt sei eine langfristige Strategie für Wertschöpfung statt Deklassierung.

Bio noch besser kommunizieren

«Den Konsumentinnen und Konsumenten ist Bio zunehmend ein Anliegen», stellte Michael Scheidegger, Leiter Brandgroup Nachhaltigkeit von Coop fest. Die Coop Naturaplan-Produkte haben auch ein Jahr nach dem 25-Jahr-Jubiläum nochmals auf 1.3 Milliarden Franken Umsatz zugelegt. Bis 2025 möchte Coop einen Umsatz mit Bioprodukten von 2 Milliarden Franken erzielen.

Einig sind sich alle Podiumsteilnehmer: Um den Absatz mit Bioprodukten zu steigern, stellt die Kommunikation zwischen Produktion und Konsum eine wichtige Basis dar. Martin Köchli vom Bioforum postulierte eine Partnerschaft zwischen Produzenten und Konsumenten und Balz Strasser sagte: «Den Konsumentinnen und Konsumenten muss klar sein, was im Produkt drin ist, wenn die Knospe drauf steht.»

Ania Biasio, FiBL

Präsentationen
Präsentation von Cemil Klein, Suisse Biomilch, mooh (1.1 MB)
Präsentation von Michael Scheidegger, Brandgroup Nachhaltigkeit, Coop (959.3 KB)

Der Bioboom in den Medien
Coopzeitung: Eine Frage des Vertrauens – Interview mit Balz Strasser
Nau.ch: Der Bio-Boom ist noch lange nicht vorbei

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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