Eine erste Bioanlage zur Produktion von grossfruchtigen Tafelkirschensorten unter Witterungsschutz und Seiteneinnetzung wurde 2001 erstellt. Dank den gewonnenen Erfahrungen und dank Fortschritten in der Produktionstechnik, im Pflanzenschutz und bei der Sortenwahl wurde der Anbau auf heute rund 25 Hektaren ausgedehnt. Neben dem hohen Bedarf für die Direktvermarktung ist die Nachfrage nach inländischen Biofrüchten auch im Detail- und Grosshandel stark gestiegen. Sogar im Ernterekordjahr 2018 zeigte sich, dass die Biotafelkirschenfläche noch weiter ausgedehnt werden könnte.
Die Ertragssicherheit hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Auch ohne Pflanzenschutzeinsatz können die ehemaligen Schlüsselprobleme Monilia und Kirschenfliege, sowie die in den letzten Jahren aufgekommene Kirschessigfliege im Griff gehalten werden. Dies geschieht dank eines unmittelbar vor der Blüte installierten Witterungsschutzes und einer späteren Seiteneinnetzung. Eine grosse Herausforderung stellt hingegen die Kirschenblattlaus dar, welche unter dem Witterungsschutz besonders gute Entwicklungsmöglichkeit hat. In den verschiedenen FiBL-Versuchen der letzten Jahre konnten aber einige Erkenntnisse bei der Blattlausregulierung gewonnen werden. Besonders effizient zeigte sich eine frühzeitige Regulierung der aus den Eiern schlüpfenden Stammmütter mit Weissöl, um eine frühzeitige Massenvermehrung zu vermeiden. Die zukünftige Forschung wird sich primär mit der indirekten Regulierung befassen: frühzeitige Förderung von Blattlausfeinden mit der Einsaat von Blumenstreifen sowie Freilassung von Nützlingen.
Erfahrungsaustausch Biosteinobstanbau 8. Mai 2019
Detaillierte Informationen zum Biokirschenanbau werden am Erfahrungsaustausch vom Mittwoch, 8. Mai 2019 vermittelt. Details zum Anlass werden laufend aufgeschaltet.
Erfahrungsaustausch Biosteinobstanbau (Rubrik Agenda)
Weiterführende Informationen
Bioobstbau (Rubrik Pflanzenbau)
Patrick Stefani, FiBL