In der Biomilchviehhaltung fallen bei der Besamung mit Milchrassen somit ganz natürlich fünfzig Prozent männliche Milchrassenkälber an, denn Spermasexing ist nach Bio Suisse Richtlinien bekanntlich verboten. Diese Stierkälber wurden bis anhin als Tränker vorwiegend in die konventionelle Kälbermast geliefert. Oft bekommen sie auf dem neuen Betrieb Antibiotika, weil sie mitten im Immunloch verschoben werden, also in der Zeit, da die Abwehr aus der Kolostralmilch nicht mehr vorhanden und die eigene Abwehr noch nicht aufgebaut ist.
Fünf Monate auf dem Geburtsbetrieb
Das Projekt Weidemast von Milchrassen zielt genau auf diese Kälber. Sie müssen kastriert, fünf Monate auf dem Geburtsbetrieb abgetränkt und dann auf einen Bio Weidemastbetrieb verschoben werden. Das Ziel dabei ist, den Antibiotika Verbrauch deutlich zu senken. Die Taxation dieser Tiere wird zwischen A und T+ liegen. Degustationen haben gezeigt, dass die Schmackhaftigkeit und Zartheit des entsprechenden Rindfleisches sehr gut ist.
Vorerst Ostschweiz
Da die Tiere vorerst nur im Schlachthof St.Gallen geschlachtet werden, sind Biomilchbetriebe als Remonten Produzenten und Weidemastbetriebe vorerst in der Ostschweiz gesucht. Die Anforderungen sind für graslandbasierte Weidemast gut zu erfüllen und entsprechen den Bio Weide-Beef Richtlinien mit ein paar Verbesserungen. Es können auch schwere Tiere geliefert werden. Der Preis liegt mit 10.70 pro kg Schlachtgewicht für T3 zwischen dem Preis für Biorinder und dem Preis für Bio Weide-Beef-Kreuzungstiere.
Info-Veranstaltungen zum Projekt:
Mittwoch, 28. Februar 2018, 13.30 bis 16.00 Uhr am LZSG Flawil (Rubrik Agenda)
Dienstag, 06. März 2018, 13.30 bis 16.00 am LZSG Salez (Rubrik Agenda)
Interessierte Rindviehzüchter können sich auch direkt bei Eric Meili melden (Kasten). Sie erhalten die Produktionsbedingungen und –kaltulationen umgehend zugeschickt.
Eric Meili, FiBL