Bunt- und Rotationsbrachen gehören zu den artenreichsten Biodiversitätsförderflächen auf dem Ackerland. Von Frühling bis Herbst bieten sie zahlreichen Insekten, Schmetterlingen und Wildbienen Pollen und Nektar an. Die Samen sind im Winter bei Vögeln wie dem Distelfinken beliebt. Ältere Brachen sind besonders wertvoll, weil sie meistens einen lückigen Bestand aufweisen und viele Strukturen enthalten: dort können Spinnen ihre Netze spannen, Feldhasen und Rehe finden Rückzug für ihre Jungen und Feldlerchen finden am Boden geeignete Nistplätze. Um Brachen aufzuwerten und den Pflanzenbestand zu verjüngen, kann ein Teil im Winter gemäht und der Boden oberflächig bearbeitet werden.
Diese Massnahme fördert die Artenvielfalt und kann gleichzeitig die Vergrasung verlangsamen und die Verbuschung verhindern. Rotationsbrachen dürfen ab dem ersten Standjahr zwischen dem 1. Oktober und 15. März geschnitten werden, Buntbrachen ab dem zweiten Standjahr und nur auf der Hälfte der Fläche. Eine oberflächige (zirka 10 cm tiefe) Bodenbearbeitung ist nur in Buntbrachen erlaubt. Am besten wird das Schnittgut abgeführt oder teilweise auf dem nicht-geschnittenen Brachenstreifen in grossen Haufen abgelegt (nur unkrautfreies Material!).
In trockenen Gras- und Pflanzenstängeln überwintern Insekten, deshalb sollte unbedingt auf das Mulchen verzichtet werden. Durch diese Pflegemassnahme werden Samen im Boden wieder aktiviert, sodass einjährige Pflanzen wie Mohn und Kornblume wieder blühen.
Text: Véronique Chevillat
Weiterführende Informationen
Kurze Videos über Brachen und weitere Informationen: www.agri-biodiv.ch