Mit dem Nein zur neuen Gentechnik bezieht der Verband eine klare Gegenposition zu den Befürwortern. «Es geht um das Leben», sagte Bio Suisse-Präsident Urs Brändli. Das Biosystem brauche keine Gentechnik, weil es mit und nicht gegen die Natur arbeite.
Besondere Betroffenheit der Biobetriebe
Sollte das Moratorium nicht verlängert werden, wären Biobetriebe besonders betroffen. Diese befürchten, dass die Kosten, Risiken und Haftungsfragen an ihnen hängen bleiben und das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten verspielt wird. Je nach Regulierung wird die Arbeit der Biobäuerinnen und -bauern schwierig bis unmöglich.
So begründen die Biobäuerinnen und -bauern in ihrer Resolution die Forderung, das Gentech-Moratorium zu verlängern. Wenn nicht, seien zumindest auch die neuen Gentechniken im Rahmen des Gentechnik-Gesetzes zu behandeln. Anstelle der einseitigen Forschung an riskanten Technologien mit unbekannter gesellschaftlicher Akzeptanz, brauche die Biozüchtung zusätzliche Mittel zur Erforschung neuer Sorten.
Parolenfassung zur Biodiversitäts-Initiative vertagt
Die Delegierten nahmen den Antrag des Vorstands an, die Parolenfassung zur Biodiversitätsinitiative zu vertagen, bis der genaue Wortlaut des Gegenvorschlags bekannt ist. Stattdessen bringt sich Bio Suisse bei der Ausgestaltung des Gegenvorschlags ein, sodass dort die schon heute grossen Bemühungen der Biobäuerinnen und -bauern entsprechend abgegolten werden.
Quelle: Medienmitteilung von Bio Suisse vom 18. April 2023
Weiterführende Informationen
Bioaktuell 1|23: Debatte um die Natur als Baukasten (Rubrik Aktuell)
Neue Züchtungsverfahren können zu Lösung beitragen... (LID-Mediendienst vom 21. April 2023)