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Erfolgreiche Österreichische Biofeldtage 2024

Meldung  | 

Ende Mai besuchten rund 10 000 Biointeressierte das grosszügig aufgemachte Areal auf dem Bio-Landgut Esterhazy im Österreichischen Burgenland. Auf dem circa 70 Hektar grossen Ausstellungsgelände war ein grosser Bereich dem Thema nachhaltigen Energieproduktion und Klima gewidmet.

Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Institutionen präsentieren sich an der Eröffnungsfeier (v.l.): Ferdinand Lembacher, Matthias Grün, Markus Kratzer, Anna Lampret, Franz Traudtner, Eva Schulev-Steindl, Astrid Eisenkopf und Andreas Kranzler. Foto: FiBL, Hansueli Dierauer

Am Freitag bildeten die Volksschüler eine der grössten Besuchergruppe. Foto: FiBL, Hansueli Dierauer

Das FiBL war an den Biofeldtagen prominent vertreten mit (v.l.) Andreas Kranzler, Geschäftsführer FiBL Österreich, Beate Huber, Vize-Vorsitzende der Geschäftsleitung FiBL Schweiz und Robert Hermanowski, Geschäftsführer FiBL Deutschland. Foto: FiBL, Hansueli Dierauer

Die Arbeit der verschiedenen Bodenbearbeitungsgeräte wurden vom Bodenexperte streng bewertet und kompetent kommentiert. Foto: FiBL, Hansueli Dierauer

Die Maschinenvorführungen waren ein besonderer Magnet für die Besucher. Foto: FiBL, Hansueli Dierauer

Im Burgenland kommen vor allem gezogene, schlagkräftige Bodenbearbeitungsgeräte zum Einsatz. Der Boden soll mit möglichst wenig Durchgängen flach bearbeitet werden um Treibstoff zu sparen und das Wasser im Boden zu halten. Foto: FiBL, Hansueli Dierauer

Die Veranstaltung fand bereits zum dritten Mal auf dem Betrieb statt und wurde von Pannatura, dem FiBL Österreich, der Landwirtschaftskammer Österreich, der Universität für Bodenkultur Wien und Bio Austria organisiert.

Rund 5600 Hektar des Esterhazy Besitzes werden landwirtschaftlich genutzt. Ein Grossteil davon liegt in dem ökologisch sensiblen Gebiet nahe dem Nationalpark Neusiedlersee. Seit 2002 wird eine Fläche von über 2200 Hektaren biologisch bewirtschaftet.

Insgesamt waren 200 Aussteller auf dem ganzen Platz. Über 60 Vorträge und Diskussionen widmeten sich einem breiten Themenspektrum rund um Boden, Klima, Züchtung, Nährstoffe, Fruchtfolge und Humusaufbau.

Besondere Aufmerksamkeit für junges Publikum
Auffallend war bei dieser Veranstaltung, dass auch hunderte von Schülerinnen und Schüler die Biofeldtage besuchten. Das Organisationsteam hat bewusst den Spagat zwischen Stadt und Land gewagt und sowohl die landwirtschaftliche Praxis als auch die Konsumentinnen und Konsumenten und vor allem die junge Generation angesprochen.

Der Hauptorganisator Matthias Grün, Geschäftsführer von Pannatura, unterstrich die Bedeutung der jungen Teilnehmenden als Kundschaft von morgen. Pannatura, ein Tochterunternehmen der Esterhazy-Gruppe, vermarktet die betriebseigenen Bioprodukte und warb an ihrem Stand mit dem Slogan «Mit Kleinsten Grosses bewirken».

Bio und Windkraft im Burgenland stark
Die anwesenden Politiker betonten an der, wie es sich für Österreich gehört «pompösen» Eröffnungsrede, dass nachhaltige Lösungen entlang der gesamten Biowertschöpfungskette gefördert werden, um die Qualität zu stärken und Abläufe weiterzuentwickeln. 

Dies ist umso wichtiger, da Österreich mit einem Bioanteil von 27 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche nach wie vor die Nummer eins in Europa ist, Die Anzahl der Biobetriebe war letztes Jahr aber leicht rückläufig. Im Burgenland werden bereits circa 30 Prozent der Ackerfläche biologisch bewirtschaftet.

Auffallend in dieser Region sind auch eine Vielzahl von Windrädern, welche auf den grossen, flachen Parzellen zwischen Wien und dem Neusiedlersee stehen. Das Burgenland ist damit energieautark. Im Tourismus werden sowohl die nachhaltige Energie- und Nahrungsmittelproduktion erfolgreich beworben.

Striegel im Fokus bei Maschinendemonstrationen
Der Höhepunkt für die Praktikerinnen und Praktiker war die Präsentation von über 100 verschiedenen Maschinen: So wurde zum Beispiel live im Feld die mechanischen Unkrautregulierung in Soja gezeigt.

In den letzten Jahren ist besondere die Nachfrage an mechanischen Striegeln stark angestiegen. Deshalb bietet heute jeder grössere Landmaschinenhersteller einen eigenen Striegel an.

Der Striegel von der Firma Treffler hat mit dem hydraulisch verstellbaren Zinkdruck vor Jahren den Massstab gesetzt, die anderen Firmen haben in der Zwischenzeit nachgezogen. Es zeigte sich einmal mehr, dass die richtige Einstellung und die Fahrgeschwindigkeit meistens entscheidender für den Erfolg sind als das Fabrikat.

In Österreich wird gezogen statt gedreht
Bei den Bodenbearbeitungsgeräten ist aufgefallen, dass Österreich vor allem auf gezogene und nicht auf zapfwellenangetriebene Geräte setzt. Im Vordergrund steht hier die Schlagkraft, der Dieselverbrauch und die flache Bearbeitung. Letzteres trägt auch dazu bei, den Verlust der Bodenfeuchte durch Verdunstung zu begrenzen.  

Bei einer Vorführung der Grubber mit verschiedenen Scharformen, Abständen und Tiefen wurde der Effekt auf die ganzflächige Durchschneidung der Stoppeln, die Durchmischung des Bodens mit Ernterückständen und die allfällige Verstopfung der Scharen beurteilt.

Auf den trockenen Böden lagen die schweren Maschinen von Horsch und Einböck im Vorteil. Der Moderator wies bei allen Maschinen darauf hin, dass nach dem Aufreissen und Andrücken der Bodenteile durch die Walze noch ein geeigneter Nachläufer dazu gehört. Wo noch nicht vorhanden, soll dies nachgerüstet werden.

Das Bio-Landgut Esterhazy wächst weiter
Ab dem Sommer kommt noch ein Biorestaurant neben die neu erstellten Gebäude und den Stall für die 30 eigenen Mutterkühe. Ein schön beschatteter Platz bietet viele Tische für Picknick an. Hier sollen sich Besucher, Familien und auch Schulklassen unter dem ganzen Jahr wohl fühlen und auf allen Stufen und Niveaus über den Biolandbau informiert werden.

Hansueli Dierauer, FiBL Schweiz

Weiterführende Informationen

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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