Nur zwei Jahre nach dem europaweiten Verbot der Neonicotinoide waren im Herbst 2020 westlich von Solothurn die Felder aufgrund der virösen Vergilbung gelb, und die betroffenen Landwirte und Landwirtinnen mussten hohe finanzielle Verluste in Kauf nehmen. Die Anbaubereitschaft ist auch durch weitere Krankheiten in der Schweiz stark rückläufig, im aktuellen Anbaujahr werden 1545 Hektaren weniger Rüben gesät. Ohne die Förderprogramme der Kantone Waadt, Freiburg und Genf zur Stabilisierung der Anbaufläche wäre die Produktion von Schweizer Zucker im laufenden Jahr noch stärker unter Druck geraten.
Umfangreiche Forschungsgelder für die Zuckerrübe
Zur Bekämpfung der grünen Blattlaus, welche als Hauptüberträgerin der virösen Vergilbung gilt, hat das Bundesamt für Landwirtschaft BLW per Notfallzulassung und befristet für ein Jahr einerseits die beiden im Biolandbau nicht erlaubten Insektizide Acetamiprid sowie Spirotetramat zur Flächenspritzung zugelassen. Anderseits wurden von Agroscope für die nächsten acht Jahre umfangreiche Forschungsgelder für die Zuckerrübe gesprochen.
Die Fachstelle für Zuckerrübenbau SFZ, Agroscope, die HAFL, das FiBL sowie die kantonalen Pflanzenschutzfachstellen haben am 24. März 2021 das Forschungsnetzwerk zur Rettung des schweizerischen Rübenanbaus gegründet. Gemeinsam sollen in diesem Netzwerk Lösungen für die grossen Herausforderungen des Zuckerrübenanbaus entwickelt werden. Diese Aktivitäten werden von der SFZ koordiniert.
Quelle: Medienmitteilung des Forschungsnetzwerks vom 20. April 2021 (71.4 KB)
Weiterführende Informationen
Medienmitteilung «Pflanzen statt säen» vom 19. April 2021 (138.6 KB)
Film: Zuckerrüben pflanzen statt säen (Rubrik Biozuckerrüben)
Biozuckerrüben (Rubrik Pflanzenbau)
Biozuckerrüben (Rubrik Markt)