Kritisiert wird derzeit die gängige Praxis, die männlichen Küken der Legelinien am ersten Lebenstag zu töten. Zunehmend lehnen Gesellschaft, Politik, Tierschützer und auch die Agrarbranche das frühe Töten der Bruderhähne ab. Die gesamte Geflügelbranche befasst sich aus diesem Grund immer intensiver damit, eine geeignete Alternative und somit einen Ausweg aus dem Kükentöten zu finden. Die hauptsächlich diskutierten Alternativen reichen von der Frühgeschlechtsbestimmung im Ei, über die Mast von Bruderhähnen bis zur Zucht von Zweinutzungshühnern. Dabei werden die Vor- und Nachteile dieser Alternativen kontrovers diskutiert.
Eine davon ist die Erkennung des Geschlechts bereits im Ei. Obwohl diese Alternative als vielversprechende Lösung diskutiert wird, ist die Technologie bislang nicht praxisreif, erfordert aktuell noch 72 Stunden Bebrütungsdauer und geht mit hohen Investitionskosten einher. Gewisse Landwirte gehen bereits andere Wege und setzten auf die Mast der Bruderhähne. Die Bruderhähne der Legelinien benötigen allerdings eine verlängerte Mastdauer sowie einen höheren Futteraufwand im Vergleich zu herkömmlichen Mastpoulets. Untersuchungen am FiBL haben aber gezeigt, dass in der Rationsgestaltung Spielräume für eine extensivere Fütterung der Bruderhähne bestehen und zwar ohne Leistungsverluste. Luzerne bietet dabei eine Möglichkeit Soja zu reduzieren. Auch die Haltung von Zweinutzungshühnern, die bereits von Grossverteilern vermarktet werden, bietet Potential, das Kükentöten zu vermeiden und dabei den Vorteil, die einseitige Zucht auf Lege- oder Mastleistung zu umgehen. Stefanie Ammer, FiBL
«Verzicht auf das Kükentöten» an der Biolegehennentagung vom 25.01.2017
An der Tagung zeigen Fachleute Wege auf, wie in Zukunft das Kükentöten vermieden werden könnte.
Biolegehennentagung vom 25.01.2018 am FiBL in Frick (Rubrik Agenda)
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Geflügel (Rubrik Tierhaltung)