Vor allem Streuobstwiesen und auch Einzelbäume in Hausgärten sind betroffen, aber auch Produktionsanlagen mit reduziertem Fungizideinsatz. Seit 2010 breitet sich Marssonina auch bei uns aus und muss bei der Planung von Pflanzenschutzmassnahmen zunehmend berücksichtigt werden.
Langfristige Auswirkungen
Das FiBL hat die Krankheit in den letzten Jahren eingehend untersucht. Der Erreger Diplocarpon coronariae befällt in erster Linie die Blätter, was zu vorzeitigem Blattfall führt. Über die Jahre werden die Bäume dadurch erheblich geschwächt und die Fruchtqualität leidet. Die Symptome werden meist erst im Sommer erkannt. Neuste Forschungsresultate zeigen aber, dass erste Infektionen bereits Ende April bis Anfang Mai geschehen. Diese Primärinfektionen sind allerdings meist schwierig zu entdecken. In feuchten Sommern kann sich die Krankheit dann aus diesem Erstbefall exponentiell verbreiten.
Neues Prognosemodell RimPro
Seit letztem Jahr ist das RimPro Marssonina-Prognosemodell auf bioaktuell.ch verfügbar. Das Modell bietet wichtige Informationen zum Risiko für Infektionen und ist ein wertvolles Hilfsmittel, um Pflanzenschutzbehandlungen gegen Marssonina zu planen. Im Biolandbau werden Mycosin in Mischung mit Schwefel oder Schwefelkalk präventiv gegen Marssonina empfohlen. Ein wichtiges Augenmerk sollte auf der Sortenwahl liegen, sowie auf Hygiene- und Schnittmassnahmen.
Pascal Flury, Hans-Jakob Schärer, FiBL
Weiterführende Informationen
Marssonina-Blattfallkrankheit - eine Bedrohung im Bioobstbau (Rubrik Pflanzenbau)
FiBL Focus Podcast: Marssonina-Blattfallkrankheit – Gefahr für den Apfelbaum (Youtube)